Finanzen & Börse
RZB-Experten bevorzugen an US-Börsen Standardwerte vor New Economy
Lagerabbau lässt Trendwende der Industrieproduktion erwarten
Wien - Die Aktienexperten der Raiffeisen Zentralbank (RZB)
geben an den US-Börsen Standardwerten gegenüber der
Technologiebranche den Vorzug. Der starke Lagerabbau der letzten
Monate werde früher oder später zu einer Trendwende der
Industrieproduktion führen, so der RZB-Aktienanalyst Kurt
Schappelwein am Donnerstag. Daher rät er bei Schwächephasen - wie sie
zum Beispiel der Beginn der Berichtssaison für das vierte Quartal in
dieser Woche ausgelöst habe - zum Aufbau von Positionen in zyklischen
Sektoren wie Industrie oder Grundstoffe. Vor allem die Ergebnisse des Chip-Giganten Intel seien von den
US-Börsen negativ aufgenommen worden. Ungeachtet der in vielen
Bereichen "alles andere als enttäuschenden" Zahlen seien den Anlegern
die um 25 Prozent zurückgeschraubten Investitionspläne für 2002 sauer
aufgestoßen. In die gleiche Richtung gingen laut Schappelwein auch
Aussagen des koreanischen Speicherchiperzeugers Samsung. Das
Unternehmen wolle die Investitionen 2002 um 30 Prozent drosseln.
Auswirkungen auf die gesamte Halbleiter-Branche
Ein unter diesen Gesichtspunkten negativer Ausblick des
Marktführers Intel lasse entsprechende Auswirkungen auf die gesamte
Halbleiter-Branche erwarten, so Schappelwein. Denn wenn ein
Unternehmen die Investitionen zurückschraube, lasse das durchaus
Rückschlüsse auf die Ertragserwartungen zu. Daher dürften die
Erwartungen der Börsianer für die kommende Gewinnerholung
wahrscheinlich zu hoch ausgefallen seien.
Da das auch für die übrigen Hardware-Bereiche inklusive
Telekom-Ausrüster gelte, erwartet der RZB-Analyst in den nächsten
Wochen eine tendenziell negative Entwicklung des Technologiesektors.
Anlegern, die sich dennoch in diesem Bereich exponieren wollen,
empfiehlt Schappelwein, Software-Aktien zu bevorzugen.(APA)