Belgrad - Nach Meinung des jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica ist es "realistisch" dass Jugoslawien in der zweiten Jahreshälfte 2003, wenn Italien den EU-Vorsitz führt, ein Assoziations- und Stabilisationsabkommen mit der Europäischen Union schließt. Nach einem Treffen mit dem italienischen Präsidenten Ciarlo Azeglio Ciampi am Donnerstag erklärte Kostunica, dass er den italienischen Staatschef um Unterstützung für die Bemühungen Belgrads um Aufhebung des EU-Visumzwanges gebeten habe. Jugoslawien soll Kostunica zufolge in dieser Hinsicht denselben Status wie Rumänien erhalten. Für die Bürger Rumäniens gilt ab 1. Jänner dieses Jahres kein EU-Visumszwang mehr. Ciampi wollte im Laufe seines eintägigen Besuchs in Belgrad auch mit Parlamentspräsident Dragoljub Micunovic, Ministerpräsident Dragisa Pesic sowie mit den Ministerpräsidenten Serbiens und Montenegros, Zoran Djindjic und Filip Vujanovic, zusammenkommen. Ein Treffen mit dem montenegrinischen Präsidenten Milo Djukanovic steht nicht auf dem Programm. In Belgrad wird dies als Unterstützung für die Bemühungen jugoslawischer und serbischer Amtsträger um die Umbildung der jugoslawischen Föderation gedeutet. Djukanovic setzt sich für die Umwandlung der Föderation in eine Union unabhängiger Staaten ein.(APA)