Der Start in die mobile Welt des Internets rückt näher: Für Herbst 2002 kündigten am Donnerstag die Mobilfunkbetreiber Vodafone und Mobilcom die ersten kommerziellen UMTS-Dienste in Deutschland an. "Der Netzaufbau geht gut voran," sagte der Geschäftsführer von Vodafone D2, Jürgen von Kuczkowski. Spiele und standortbezogene Dienste könnten dabei die Renner werden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass bis zu diesem Zeitpunkt entsprechende Handys zur Verfügung stehen. UMTS in mehr als 20 Großstädten Auch MobilCom, einer von zwei Neulingen unter den UMTS-Betreibern, hat die zweite Jahreshälfte für den Start ins Auge gefasst. Bis zum Herbst solle UMTS in mehr als 20 deutschen Großstädten zur Verfügung stehen, sagte ein Sprecher am Donnerstag in Frankfurt. Bei der Einführung komme es nicht auf ein oder zwei Monate an. Auch Vodafone zielt zunächst auf die städtischen Ballungsgebiete. Die übrigen Anbieter T-Mobile, E-Plus, VIAG Interkom und Quam hatten bisher Ende 2002/Anfang 2003 als Starttermin genannt. Mit insgesamt 23,1 Millionen Kunden hat sich die Telekom-Tochter T-Mobile unterdessen im vergangenen Jahr an die Spitze gesetzt. Die deutsche Vodafone-Tochter Vodafone D2 kam nach Angaben von Kuczkowski auf knapp 22 Millionen Kunden. Das Wachstum sei zwar zurückgegangen, das Ergebnis habe sich aber erheblich verbessert, sagte der Mobilfunkchef. Weg von der Kundengewinnung Verschiebungen bei den Marktanteilen seien bewusst einkalkuliert worden und Konsequenz aus einem Strategiewechsel: Weg von der Kundengewinnung um jeden Preis, Provisionen und Subventionen runter. Vodafone D2 wolle das wirtschaftlichste und ertragreichste Mobilfunkunternehmen in Deutschland bleiben. Erst vor wenigen Tagen wurde die Tochterfirma des britischen Mobilfunkriesen von Mannesmann Mobilfunk in Vodafone D2 GmbH umbenannt. Dabei wird der Name Vodafone künftig die alleinige Marke sein, mit der das Unternehmen in Deutschland antritt. Vodafone allein auf weiter Flur Anders als die meisten seiner Konkurrenten wird Vodafone beim Aufbau der UMTS-Netze vorläufig alleine bleiben. Ebenso wie Vodafone steht auch Mobilcom beim Netzaufbau noch ohne Partner da. Wegen der enormen Kosten für den Erwerb der UMTS-Lizenzen - jeder der sechs Anbieter hatte 8,4 Mrd. Euro (115,6 Mrd. S) bezahlt - und weiteren Milliarden-Beträgen für den Aufbau der Netze, hatten sich T- Mobile/VIAG Interkom und E-Plus/Quam zu begrenzten Kooperationen zusammengefunden. Nach Schätzungen von Vodafone D2 soll die Zahl der Handy-Kunden in Deutschland Ende 2001 bei mehr als 55 Millionen gelegen haben. Dabei kommen die beiden Marktführer auf Anteile von jeweils 40 Prozent. Der übrige Teil entfällt auf E-Plus (7,5 Mio Kunden) und VIAG Interkom.(APA/dpa)