Etat
Israel entzieht AFP-Fotografen die Akkreditierung
Wegen angeblicher "Sicherheitsgründe"
Die israelische Regierungspressestelle hat einem palästinensischen Fotografen, der für die französische Nachrichtenagentur AFP arbeitet, die Akkreditierung verweigert. Nach Angaben von AFP-Büroleiter Christian Chaise wurden für die Maßnahme "Sicherheitsgründe" angegeben. "AFP hat keine Informationen über die Hintergründe" sagte Chaise am Donnerstag. Die Regierungspressestelle hatte im Dezember angekündigt, dass sie
die Akkreditierungen palästinensischen Mitarbeitern ausländischer
Medien nicht mehr erneuern werde, da diese von den Betroffenen
"missbraucht" worden seien. Die Vereinigung der Auslandspresse hatte
daraufhin in dieser Woche in einer Erklärung an die Regierung von
Ministerpräsident Ariel Sharon appelliert, die Entscheidung zu
überdenken.
Ohne die Akkreditierung ist es für palästinensische Journalisten
praktisch unmöglich, die von Israels Armee blockierten Städte im
Westjordanland zu verlassen. "Dies hatte für uns bereits
beträchtliche Schwierigkeiten zufolge, über den israelisch-
palästinensischen Konflikt fair und ausgewogen zu berichten" klagte
die FPA in ihrem Protest an die Regierung.
Nahezu alle ausländischen Medien verlassen sich bei der
Berichterstattungen über die Ereignisse in den Palästinensergebieten
auf palästinensische Mitarbeiter. Israel hat diesen Journalisten in
der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, einseitig über den
Konflikt zu berichten. (APA/dpa)