Graz - In der Stadt Graz finden am 26. Jänner nächsten Jahres die Gemeinderatswahlen statt. Dieser Beschluss des Stadtsenats wurde Donnerstagnachmittag bei der Sitzung des Gemeinderats bekannt. Damit ist nicht nur der Wahltermin fix, sondern auch endgültig klar, dass es keine Vorverlegung geben wird. Graz erwartet mit Beginn 2003 gleich zwei Großereignisse: Zum einen der Auftakt zum Kulturhauptstadt-Jahr, auf der anderen Seite die auch bundespolitisch bedeutsamen Grazer Gemeinderatswahlen. In den letzten Monaten hatte es wiederholt Spekulationen gegeben, wonach die Graz-Wahlen vorverlegt werden könnten. Für den noch amtierenden SPÖ-Bürgermeister Alfred Stingl bleibt somit die Sicherheit, sein größtes Wunschprojekt, das Kulturhauptstadt-Jahr, noch als regierender Bürgermeister eröffnen zu können. Stingl wird bei den kommenden Gemeinderatswahlen nicht mehr antreten, der SPÖ-Spitzenkandidat wird Stadtrat Walter Ferk sein. Er muss zusehen, den Bürgermeister-Sessel halten zu können: Beim letzten Wahlgang (1998) brach die SPÖ auf 30,9 Prozent der Stimmen (minus 3,8 Prozentpunkte) ein. Die FPÖ kam - mit plus sieben Prozentpunkten - auf 26,8 Prozent und ist zweitstärkste Partei in der Stadt. Seither stellte die SPÖ drei Stadträte, ebenso die FPÖ, zwei Stadträte kommen von der ÖVP und einen - als österreichisches Unikum - stellt die KPÖ. Obwohl von "echtem" Wahlkampf noch keine Rede sein kann, gibt es seit einigen Wochen leise Anklänge dazu. Bereits alle Parteien bemühen sich um Themenpositionierungen. Nicht bei allen sind die Spitzenkandidaten fix: Erst am Donnerstag hat Landes-FPÖ-Chef Leopold Schöggl demonstrativ gemeint, er sehe Zeit bis zum Sommer zur Fixierung des FPÖ-Spitzenkandidaten. Der amtierende Grazer Stadtparteichef Peter Weinmeister, der die vergangenen Wahlgänge bestritten hatte, war unter jenen, dessen Sympathiewerte bei einer Umfrage im vergangenen Spätherbst ebenfalls abgetestet worden waren. (APA)