Ökologie
Deutsches Antibiotika-Tierfutter auch in Österreich?
Landwirtschafts- ministerium prüft Futtermittel
Wien - Das Antibiotika-belastete Futtermittel, mit dem
Schweine und Geflügel in Deutschland gefüttert worden sind, könnte
auch nach Österreich geliefert worden sein. Das deutsche
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
habe das Landwirtschaftsministerium in Wien offiziell darüber
informiert, dass einzelne Lieferungen von möglicherweise
kontaminierten Fischmehlpartien nach Österreich gelangt sind. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums werde den Hinweisen
der deutschen Kollegen nachgegangen. Im Fall positiver Befunde werden
die betroffenen Chargen beschlagnahmt, so die Aussendung. Zunächst
war man in Deutschland von Lieferungen nach Dänemark, Polen, Rumänien
und in die Niederlande ausgegangen.
Verbotenes Antibiotikum
Im November des Vorjahres sind 27 Tonnen mit dem verbotenen
Antibiotikum Chloramphenicol (CAP) kontaminierte Shrimps aus Asien,
die eigentlich in den Niederlanden hätten vernichtet werden sollen,
illegal als Fischabfall an eine Firma in Cuxhaven geliefert und dort
zu Fischmehl verarbeitet worden.
Das Antibiotikum CAP kann beim
Menschen das Knochenmark angreifen und zu Störungen der Blutbildung
führen. Das Medikament ist seit 1994 in der Europäischen Union (EU)
für solche Tiere verboten, die in die Nahrungskette des Menschen
gelangen. (APA/dpa)