Karmella Tsepkolenko aus Odessa gilt als eine der herausragendsten Nusikerinnen der Ukraine. Ihr Kompositionen werden in ganz Europa aufgeführt. Für die Komponistin bedeutet Musik immer Teil und Abbildung des Lebens, ein Erlebnis, aber nicht nur der bloßen Wirklichkeit, sondern auch anderer, "geheimer, spiritueller Welten", die sich durch die Musik im Unterbewusstsein offenbaren. So schafft sie für jedes Werk ein eigenes Szenario. Viele ihrer Stücke sind Instrumentaltheater und Musiktheater, so auch die präsentierten Stücke im Porgy & Bess: Die "Abend Patience" wird als "Spielschicksal mit Kartenspiel" bezeichnet, der "Zyklus des schwarzen Mondes" ist als musikalische "Astrologie" zu verstehen, und zum "Friedhofstück" werden Dias über versunkene Friedhöfe der österreichisch-ungarischen Monarchie von Christoph Lingg gezeigt. Im zweiten Teil der Collage-Serie 01/02 im Porgy und Bess gibt es neue Kammermusik in einer Instrumentenkombination, wie sie auch im Jazz vorkommen könnte, zu hören. Karmella Tsepkolenko präsentiert ein Quartett über die wahre Unwiederbringlichkeit des Augenblicks. Dazu Musik von polnischen, rumänischen, tartarischen und bulgarischen Exilkomponist/inn/en sowie von österreichischen NeutönerInnen.(red)