Kosovo
Verwirrspiel um angebliche Festnahme von Karadzic und Mladic
Jugoslawische Regierung dementiert Medienberichte
Belgrad - Die jugoslawische Regierung hat Medienberichte
zurückgewiesen, wonach sich der wegen Kriegsverbrechen angeklagte
Ex-Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, und sein
Militärbefehlshaber Ratko Mladic in Jugoslawien verstecken sollen.
Die beiden befänden sich nicht auf dem Gebiet Jugoslawiens, sagte der
jugoslawische Innenminister Zoran Zivkovic am Freitag in Belgrad. In den vergangenen Tagen hatte es Berichte über eine bevorstehende
Festnahme von Karadzic und Mladic gegeben. Der jugoslawische
Präsident Vojislav Kostunica ließ am Donnerstagabend eine Meldung
über eine angeblich schon erfolgte Festnahme von Karadzic und Mladic
dementieren. Mladic soll sich nach Angaben des
UNO-Kriegsverbrechertribunals oft in Belgrad aufhalten, wo er den
Schutz der jugoslawischen Armee genießen soll. Karadzic habe öfters
illegal seine in Montenegro lebende Mutter besucht, berichteten
serbische Medien.
Karadzic und Mladic werden seit langem vom Den Haager
Kriegsverbrecher-Tribunal gesucht. Sie gelten als
Hauptverantwortliche für das Massaker von Srebrenica, bei dem gegen
Ende des Bosnien-Kriegs (1992 bis 1995) bis zu 8000 moslemische
Männer und Jugendliche von bosnischen Serben getötet wurden. Wegen
des Massakers hatte das Tribunal vor sechs Jahren Anklage gegen
Karadzic und Mladic erhoben. Beide sind untergetaucht.(APA/dpa)