Als "Monument von Liberalität und Weltoffenheit", als "gedruckten Salon", beschrieb Falter-Chefredakteur Armin Thurnher am Mittwoch das Jüdische Echo. Im Wiener jüdischen Gemeindezentrum wurde das 50-jährige Jubiläum der Kulturzeitschrift gefeiert, die 1951 als Mitteilungsblatt der jüdischen Hochschüler begann. Chefredakteur Leon Zelman erinnerte daran, dass viele von ihnen damals, der Nazi-Vernichtungsmaschinerie entkommen, in Wien die Matura nachholten, studierten und ihren Platz in der Gesellschaft suchten. Die Zeitschrift, in der Größen wie Hilde Spiel und Friedrich Heer schrieben, sei ein Weg gewesen, auf dem Angehörige einer religiösen Minderheit ihren früher so hohen Anteil an der Kultur Österreichs bewahren und entwickeln konnten. (est/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.1.2002)