Kofler, Exchef von Pro Sieben, managt künftig das schwer defizitäre Pay-TV Premiere. Die Kirch-Gruppe mit an die fünf Milliarden Euro Bankverbindlichkeiten will ihre 70 Prozent an Premiere zugunsten Mitgesellschafter Rupert Murdoch reduzieren. Mit Kofler sprach Klaus Ott (Süddeutsche Zeitung)."Versuchung" Wie hat Kirch Sie für das Himmelfahrtskommando gewonnen? Kofler: Premiere World ist kein Himmelfahrtskommando, sondern die aufregendste Versuchung, die es für mich und die Zuschauer in den nächsten Jahren gibt. Ich will daraus ein Erfolgsmodell machen. Potenzial Bisher ist es ein Desaster. Kofler: Mein Instinkt sagt mir, dass es ein großes Potenzial für das Abofernsehen gibt. Premiere hat 2,4 Millionen Kunden, trotz mancher Programmierungsfehler und eines wenig profilierten Marketings. Struktur Es kann nur besser werden? Kofler: Mit einem klar strukturierten Programm, das sich in drei Hauptsätzen jedem Zuschauer erklären lässt, und mit einer kundenfreundlichen Technik können wir in den nächsten Jahren einige Millionen neue Abonnenten gewinnen. Premiere hat über 30 Kanäle. Wird das Angebot reduziert, nach dem Motto "Weniger ist mehr"? Kofler: Das kann durchaus sein. Ich will eine klare Marke haben. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.1.2002)