Kunst
"Die Revolution der Landschaft"
Große Ruisdael- Ausstellung in Hamburg
Hamburg - Die Hamburger Kunsthalle präsentiert eine umfassende Ausstellung des niederländischen
Landschaftsmalers Jacob van Ruisdael (1628/29-1682). Die Schau "Jacob
van Ruisdael oder Die Revolution der Landschaft" ist bis zum 1. April zu sehen. Im Zentrum der
Präsentation des Haarlemer Künstlers, einem entschiedenen Neuerer auf
dem Gebiet der niederländischen Landschaftsmalerei des 17.
Jahrhunderts, stehen Werke aus den 1640er und 50er Jahren. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Frans Hals
Museum in Haarlem und umfasst rund 80 Werke, darunter Leihgaben aus
der Eremitage in St. Petersburg, dem Metropolitan Museum in New York,
dem Rijksmuseum in Amsterdam und dem Pariser Louvre. Die Schau wird
anschließend auch im Frans Hals Museum zu sehen sein.
Bereits mit seinen ersten Gemälden trat der Künstler, über den man
bis heute nur wenig weiß, als Neuerer auf dem Gebiet der
niederländischen Landschaftsmalerei in Erscheinung. In Motivwahl,
Raumauffassung und Lichtführung wich Ruisdael deutlich von den
bestehenden Konventionen ab. Die einzigartige Atmosphäre seiner
Bilder wurde als melancholisch und romantisch, als heroisch und
erhaben bezeichnet. Die Motive reichen von Dünenlandschaften, Wald-,
Winter- und Stadtansichten über Seestücke bis zu skandinavischen
Landschaften mit Wasserfällen.
Mit seiner Detailbesessenheit erzielte der Maler eine große Nähe
zur Natur. Auf seinen Bildern, die Fragmente der Wirklichkeit neu
zueinander ordnen, lassen sich unterschiedliche Baumsorten bestimmen.
Starke Kontraste, ein gezieltes Öffnen und Verstellen von Blickachsen
sowie Nahsicht und Ferne charakterisieren seinen Stil. In der Schau
erschließen Röntgenbilder und detaillierte Erklärungen den
Entstehungsprozess von Ruisdaels Meisterwerken.
Die Neuartigkeit der Werke van Ruisdaels wird in der
Gegenüberstellung mit Arbeiten anderer Haarlemer Landschaftsmaler
verdeutlicht, darunter Isaack und Salomon von Ruysdael, Jan van
Goyen, Cornelius Vroom und Allart van Everdingen. Ergänzt wird die
Schau in vier großen Sälen mit wichtigen Spätwerken und Bildern
seiner Malerkollegen und Nachfolger wie Meindert Hobbema, Jan van
Kessel und Philips Koninck. (APA/dpa)