Neu-Isenburg - Einfach nur weniger Fett essen, reicht
meist nicht, um überflüssige Pfunde um Bauch und Hüfte zu verlieren.
Übergewichtige sollten bei ihrer Diät auch darauf achten, weniger
Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, wie Ernährungsexperten in der
"Ärztezeitung" berichteten. Nach Angaben von Professor Hans Hauner,
Vizepräsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, haben Diäten mit
einem verringerten Fettanteil von 20 bis 30 Prozent kaum Erfolg, wenn
nicht auch auf die Kalorienzufuhr durch Kohlenhydrate geachtet wird.
Am schonendsten und nebenwirkungsärmsten seien mäßig
kalorienreduzierte Diäten. Diese langfristig angelegten
Abspeckstrategien führten zu einem kurzfristigen durchschnittlichen
Gewichtsverlust von acht Prozent des ursprünglichen Gewichts.
Langfristig sei ein Gewichtsverlust von durchschnittlich vier Prozent
zu erreichen. Viele Abnehmwillige scheiterten bei diesen Diäten
jedoch an unrealistischen Wunschvorstellungen, schnell Gewicht zu
verlieren.
Unerwünschte Nebenwirkungen radikaler Diäten
Radikale Diäten sind laut Hauner nur bei einem Body Mass Index
(BMI) von über 30 und nur bei ärztlicher Kontrolle sinnvoll. Bei
dieser Diätform gebe es allerdings unerwünschte Nebenwirkungen. So
drohten bei einer stark Fett reduzierten Diät ein Mangel an Zink,
Vitamin B12 und E. Die Erfolge einer mäßigen und einer radikalen Diät
seien nach einem Jahr gleich groß.
Von Fettsucht, der so genannten Adipositas, sind immer häufiger
auch Kinder betroffen. Wie der Kölner Kinderarzt Bernd Arenz-Satow,
in der "Ärztezeitung" berichtete, hat jedes sechste Kind, das in die
Sprechstunde kommt, mittlerweile Übergewicht. Dabei könne bereits
schon im ersten Lebensjahr erkannt werden, ob sich Gewichtsprobleme
beim Kind anbahnten.
Die Vorstellung, dass Übergewicht sich bei den Kindern auswachse,
stimmt den Experten zufolge nicht. Nach Angaben des Leiters des
Gesundheitsamtes Köln, Jan Leidel, werden 80 Prozent der
übergewichtigen Zehn- bis 13-Jährigen auch als Erwachsene dick sein.
Einzelne Diäten reichten nicht aus, um die überflüssigen Pfunde los
zu werden. Vielmehr helfen ein Ernährungs- und Bewegungsprogramm,
eine psychologische Beratung und eine Ernähungsberatung der
Eltern.
(APA/AP)