Nahost
Arafat in seinem Hauptquartier von Panzern eingekreist
Ramallah: Kanonen auf Präsidentengebäude gerichtet
Ramallah - Nach dem palästinensischen Terroranschlag vom
Donnerstagabend in Hadera in Nordisrael haben israelische Panzer am
Freitag das Hauptquartier des palästinensischen Präsidenten Yasser
Arafat in Ramallah praktisch eingekreist. Panzer nahmen nach
Augenzeugenberichten Aufstellung in unmittelbarer Nachbarschaft des
Gebäudekomplexes. Sie richteten ihre Kanonen auf die Gebäude, in
denen Arafat und einige seiner Minister seit dem Morgen über die
Entwicklung beraten. Israelische Regierungssprecher hatten nach dem Anschlag, bei dem
sechs Israelis und der Attentäter getötet wurden, harte Maßnahmen
gegen die palästinensische Führung angekündigt. Israels
stellvertretender Generalstabschef Moshe Yaalon hatte am Donnerstag
erklärt, die Streitkräfte könnten sich veranlasst sehen, wieder
in Gebiete einzumarschieren, die nach 1993 vertraglich unter
palästinensische Selbstverwaltung gestellt worden sind. Yaalon
beschuldigte Arafat, sich "des Terrorismus zu bedienen", um seine
Ziele zu erreichen. Die von den terroristischen Organisationen
verübten Anschläge gingen auf das Konto von Arafat.
Der bewaffnete Arm der radikalen Organisation Hamas hatte mit
neuen Angriffen in Israel für den Fall gedroht, dass die israelische
Regierung die Bewegungsfreiheit von Arafat weiter einschränkt. Die
"Brigaden Ezzedin el Kassam" haben mehrere Operationen "im Herzen des
zionistischen Territoriums" angekündigt, die den Israelis "das Leben
zur unerträglichen Hölle machen" würden. (APA/dpa)