Mensch
Keine Embryonenerzeugung mehr für die Forschung
Führendes Institut zieht sich zurück
Norfolk - Ein führendes amerikanisches Forschungsinstitut
zieht sich aus der Entwicklung menschlicher Embryonen zur Gewinnung
von Stammzellen zurück. Das Jones-Institut für Reproduktionsmedizin
begründete die Entscheidung am Donnerstag in Norfolk im Staat
Virginia damit, dass sich der Projektleiter Gary Hodgen aus
gesundheitlichen Gründen aus der Forschung zurückgezogen habe. Sein
Nachfolger sei an anderen Themen interessiert, erklärte der
Vorsitzende der Fakultät für Gynäkologie und Geburtshilfe, William
Gibbons. Das Jones-Institut hatte im vergangenen Juli als erste
US-Einrichtung bekannt gegeben, Embryonen zur gezielten Gewinnung von
Stammzellen erzeugt zu haben. Die Mitteilung hatte scharfe Proteste
ausgelöst. Gibbons betonte, der Beschluss sei keine Reaktion auf
politischen Druck.
Gibbons erklärte, das Jones Institut wolle derzeit keine neuen
Stammzellenreihen entwickeln. Es erwäge aber, menschliche Stammzellen
aus den 60 Reihen zu erhalten, für die die US-Regierung im August
Fördermittel angekündigt hatte. Wissenschaftler erhoffen sich von der
embryonalen Stammzellenforschung einen Durchbruch bei der Bekämpfung
von Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer.
(APA/AP)