Innovationen
"Lock-Keeper" statt Firewall
Neues System gegen Hacker-Angriffe - 100prozentige Sicherheit durch physikalische Sicherheitsvorkehrungen
Für seine "Lock-Keeper"
genannte Sicherheitslösung hat das Trierer
Institut für Telematik
den Erfinderpreis Rheinland-Pfalz bekommen. Er ist mit
2500 Euro dotiert.
Wie eine Schleuse
Der patentierte Lock-Keeper des Instituts für Telematik ist ein
neues System gegen Hacker-Angriffe. Das wie eine Schleuse
funktionierende System schützt firmeninterne Computer im Internet
sicherer vor unberechtigten externen Zugriffen als sogenannte
"Firewalls". Hackern wird mit dem Lock-Keeper dadurch wirksam das
Handwerk gelegt, dass niemals eine direkte physikalische Verbindung
des firmeneigenen Netzwerkes mit dem Internet zugelassen wird.
Institutsleiter Prof.
Christoph Meinel
: "Die Firewalls
trennen das interne Rechnernetz eines Unternehmens nicht von der
Außenwelt, sondern analysieren und filtern lediglich die
übermittelten Datenpakete". Nach den Worten des Trierer
Telematik-Professors ist es deshalb nicht auszuschließen, dass durch
Software-Fehler, mangelnde Kenntnisse des Bedienungspersonals oder
fehlerhafte Konfiguration die Firewalls in ihrer Schutzfunktion
gefährdet oder sogar außer Kraft gesetzt werden.
Physikalische Sicherheitsvorkehrungen
"Unternehmen mit enorm hohen Sicherheitsbedürfnissen wie z.b.
Banken wollen mit diesem Restrisiko nicht leben. Unser patentiertes
Schleusen-System blockt deshalb alle Online-Attacken auf ein internes
Rechnernetz durch physikalische Sicherheitsvorkehrungen
hundertprozentig ab", erklärt Prof. Meinel. Das in seinem Institut
entwickelte neue Verfahren sorgt dafür, dass die zwischen einem
Firmen-Intranet und dem Internet übermittelten Daten eine Schleuse
passieren müssen. Je nach Zustand der "Tore" findet der
Informationsaustausch nur jeweils mit einem der Rechner statt. Das
wird physikalisch sicher gestellt. Während des Aufenthalts in der
Schleuse können die Daten je nach den Sicherheitserfordernissen der
Firma überprüft werden. Das braucht nicht lange zu dauern, sondern
kann blitzschnell geschehen.
Für höchstmögliche Sicherheit
Prof. Meinel: "Die Lock-Keeper-Lösung ist preiswert und einfach zu
konfigurieren. Sie erlaubt es auch solchen Unternehmen, die auf
bedacht sind, ihre Rechner ins Internet zu
integrieren. Der bisher übliche aufwendige Datentransport per
Speichermedien kann aufgegeben werden".(red)