Frankfurt/Main - Schnell wechselnde Seheindrücke können bei Epileptikern Anfälle auslösen. Besonders gefährlich sind schnell geschnittene Video-Clips, wie der Ärztliche Direktor des Epilepsiezentrums Bethel, Peter Wolf, in der "Apotheken Umschau berichtet. Aber auch die glitzernde Oberfläche eines Gewässers, Videospiele, Lichtorgeln in der Diskothek oder die während einer Autofahrt im Sichtfeld vorbeihuschenden Bäume am Straßenrand seien mögliche Auslöser. Bestimmte Musikstücke und selbst die Buchstaben und Zeilen gedruckter Texte könnten in Einzelfällen das "Gewitter im Kopf" auslösen.Fünf Prozent aller Menschen erleiden enmal einen epileptischen Anfall Rund fünf Prozent aller Menschen erleiden in ihrem Leben mindestens einen epileptischen Anfall. Bewirkt wird er im Wesentlichen von einem Sturm elektrischer Entladungen im Gehirn. Gehirnfunktionsstörungen führen zu Krämpfen. Wenn die Neuronen-Entladungen in genügend schneller Folge stattfinden, kommt es zum Anfall. Dessen Symptome reichen vom kurzzeitigen Stieren mit glasigen Augen über Zuckungen bis hin zu den klassischen Konvulsionen und zur Bewusstlosigkeit. Manche Menschen werden als Epileptiker geboren, andere entwickeln die Krankheit als Folge äußerer Einwirkung und körperlicher Disposition. So kann sich Epilepsie etwa Jahre nach einer Schädelverletzung einstellen oder auch nach einem Schlaganfall oder einer schweren Infektionskrankheit wie Meningitis. Wen ein solches Schicksal treffen wird und wen nicht, lässt sich nicht voraussagen. Es gibt rund zwei Dutzend Medikamente, mit denen bei einem sehr großen Teil der Patienten Anfälle verhindert werden können. Sie wirken aber nicht bei allen Betroffenen. (APA)