Wahl des ZDF-Chefs neuerlich gescheitert - Neuer Versuch am 9. März
Redaktion
Mainz/Berlin - Schuld waren die jeweils anderen: Die Freundeskreise von SPD und CDU/CSU haben es neuerlich nicht geschafft, sich auf einen neuen Intendanten für das ZDF zu verständigen. Dritter Anlauf nach den Wahlterminen 6. Dezember und Freitag: 9. März.Diesmal trat ZDF-Direktor Gottfried Langenstein als einziger Kandidat an. Der 47-jährige Chef der Satellitenprogramme 3sat, Arte und Theaterkanal verfehlte - mit 36 - bei weitem die nötige Dreifünftelmehrheit von 47 Stimmen unter 77 ZDF-Fernsehräten. Früher brauchte es - ähnlich zäh - im ORF eine Zweidrittelmehrheit, nun genügt die einfache Mehrheit.
Langenstein wurde nicht einmal vom Unionslager geschlossen unterstützt. Er gilt als CSU-Mann und Favorit des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber.
Nach der Kür Stoibers zum Kanzlerkandidaten der Union will die CSU nun auf jeden Fall verhindern, dass im Wahljahr ein SPD-Vertrauter an die Schalthebel der Macht in Mainz gelangt. Die CDU hingegen hätte den Kandidaten der SPD, ARD-Programmdirektor Günter Struve, akzeptiert. Die durch Stoibers Nominierung gestärkte kleinere Unionspartei will den Kandidaten der CDU, Programmdirektor Markus Schächter, nicht unterstützen. (DER STANDARD; Print-Ausgabe, 19./20. Jänner 2001
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