Kitzbühel - Startnummer 50, schlechte Sicht, schmerzendes
Knie und trotzdem Platz zehn im Super G. Niemand hätte die 50 Gramm
Gold für den Mann des Tages in Kitzbühel mehr verdient als die
"steirische Eiche" Klaus Kröll. Der Streif-Neuling war im Ziel von
sich selbst begeistert. "Ich bin gefahren, was nur geht. Gemessen an
den schlechten Bedingungen war das eine gewaltige Leistung von mir.
Ich hoffe, in der Abfahrt am Samstag kommt eine Draufgabe," strahlte
der Steirer.
Der 21-Jährige ist in den schnellen Disziplinen der Aufsteiger
dieser Saison, was er zuletzt speziell mit Platz vier in Bormio
bewiesen hat. Der nervenstarke Ex-Stemmer und Motocross-Freak zeigte
auch vor der Streif kaum Respekt, obwohl er nach dem Sturz im ersten
Training mit gedehntem Innenband und gezerrter Kapsel im Knie fährt.
"Was solls, beim Fahren macht's keine Probleme", gab sich Kröll in
Kitzbühel locker.
Locker und konzentriert hatte Kröll auch am Start die Fahrten
seiner Konkurrenten im TV-Bildschirm verfolgt. "Das war entscheidend,
denn dadurch wusste ich, wo die anderen Probleme haben", erzählte
Kröll. "Und das ist mir trotz der Sch... Sicht dann sehr gut
gelungen. Für mich ist Platz zehn wirklich gewaltig, weil ich
vergangenes Jahr im Super G nicht gut war. Vielleicht darf ich ja
jetzt wieder fahren", hofft er nun.
Sicher fahren darf er Samstag in der Abfahrt und da rechnet sich
Kröll auch als Streif-Rookie viel aus, obwohl er im Training nur
einen kompletten Lauf absolviert hat. "Im letzten Lauf lief es ja
sehr gut, unten habe ich noch einige Reserven. Ich bin gut für einen
Platz in den Top-Fünf." Warum nicht gleich Hahnenkamm-Sieger beim
ersten Antreten? Kröll: "Möglich ist alles, aber ich lass es auf mich
zukommen. Ich muss nur normal fahren und darf nicht zu viel
riskieren. Die Streif lässt niemand kalt, allein die ersten 25
Sekunden sind ein Wahnsinn."(APA)
Jeder User hat das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.