Kandahar - In der ehemaligen Taliban-Hochburg Kandahar
sind die Sicherheitsmaßnahmen drastisch verschärft worden. Dutzende
bewaffnete Kämpfer des örtlichen Paschtunenführers Gul Agha
patroullierten seit Freitag in der südafghanischen Stadt.
Ausgestattet mit neuen US-Tarnanzügen und Maschinengewehren wurden
sie an den wichtigsten Kreuzungen und an der Straße nach Herat
stationiert, wo sie nach Angaben von Augenzeugen Fahrzeuge anhielten
und vereinzelt Insassen durchsuchten.
Es handelte sich um die erste umfangreiche Sicherheitsmaßnahme in
Kandahar seit der Flucht der Taliban im Dezember. Der
Paschtunenführer Agha ist ein Verbündeter im Anti-Terror-Kampf der
US-Armee, die auf dem Flughafen 20 Kilometer südöstlich von Kandahar
3000 Soldaten stationiert hat.
Wie ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) mitteilte,
ist die Sicherheitslage in und außerhalb der Stadt weiterhin "extrem
angespannt" und behindert Hilfsaktionen im Süden des Landes.
Mehrere Mitglieder der El-Kaida-Organisation von Osama bin Laden
sowie der somalischen Islamistengruppe El Itihad el Islamija sind
nach Angaben eines örtlichen Kriegsherrn seit vergangener Woche in
Somalia. Vier El-Kaida-Anhänger aus Saudiarabien, Jemen, Ägypten
sowie vier Kämpfer von El Itihad seien vor sechs Tagen über den Hafen
von Obio in das ostafrikanische Land gekommen, sagte der Warlord
Hussein Mohammed Aidid am Freitag.
Die internationale Überwachungsflotte sei zu diesem Zeitpunkt im
Indischen Ozean gewesen, sagte der Vizepräsident des somalischen Rats
zur Versöhnung und Wiederaufbau, einem Bündnis von Gegnern der
Übergangsregierung. Die USA beschuldigt El Itihad El Islamija,
Verbindungen zum El-Kaida-Netzwerk des mutmaßlichen
Terroristenführers Bin Laden zu unterhalten. (APA)
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