Stuttgart - Fast die Hälfte der Deutschen glaubt an
Außerirdische. 49,7 Prozent sind davon überzeugt, dass es außerhalb
unserer Erde intelligente Lebewesen gibt, heißt es in einer
Emnid-Umfrage, die das Magazin "Bild der Wissenschaft" (Stuttgart) in
Auftrag gegeben hatte. 43,4 Prozent der Befragten glauben nicht an
sie, berichtet die Zeitschrift in ihrer Februarausgabe. 6,9 Prozent
hatten keine Meinung darüber, ob Lebewesen auf fremden Sternen
existieren.
Außerirdische Zivilisationen konnten sich vor allem höher
gebildete Männer unter 50 Jahren vorstellen. Frauen verneinten die
Existenz anderer intelligenter Lebewesen eher. Nur 45,3 Prozent
glaubten an sie (Männer: 54,5 Prozent). Ostdeutsche konnten sich
"Marsmännchen" oder ähnliche fremde Lebewesen insgesamt schlechter
vorstellen als Westdeutsche. Nur 42,9 Prozent der Ostdeutschen
beantworteten die Frage nach ihrer Existenz mit "Ja". Im Westen
stimmten 51,4 Prozent dafür.
Der Glaube an fremde Lebewesen war auch an Einkommen und
Schulabschluss gekoppelt. Bei einem Haushaltseinkommen über 2000 Euro
stimmten 58,2 Prozent mit "Ja", darunter waren es nur 46,8 Prozent.
61,4 Prozent der Umfrageteilnehmer mit Abitur/Studium glaubten an die
fremden Lebewesen, aber nur 48 Prozent mit mittlerem
Bildungsabschluss und 31,7 Prozent ohne Ausbildung.
Dass sich eher Männer als Frauen außerirdische Lebewesen
vorstellen können, erklärt der Düsseldorfer Soziologe Karl-Heinz
Reuband mit dem stärkeren Interesse der Männer für
Naturwissenschaften. Die unterschiedlichen Meinungen der West- und
Ostdeutschen begründet der Kölner Soziologe Michael Wagner mit der
Erziehung. "In der DDR hat der Staat versucht, die Bürger weltlich zu
erziehen. Esoterische Theorien und alternative Religionen, die im
Westen blühen, konnten dort nie Fuß fassen", zitiert ihn die
Zeitschrift.
(APA/dpa)