Loipe Hafnerberg-Peilstein heißt die rund sieben Kilometer lange Doppelspur, welche vom bekannten Wallfahrtsort Hafnerberg aus ihren Verlauf nimmt. Zum Peilstein mit den berühmten Kletterfelsen allerdings kommt man nicht, ihn sieht man nur von weitem, denn die Loipe verlässt das kleine Becken von Nöstach nicht und verläuft zum Teil im Talgrund, teilweise auf sanft geneigten Hängen. Sie ist sehr geschickt angelegt. Allerdings, da man nicht einmal über 500 Meter Höhe hinauskommt, gibt es immer wieder Probleme mit der Schneelage. Bei guten Verhältnissen ist die Runde tadellos gespurt. Die Abfahrt vom Eckenbauer zum Peilsteinblick verlangt etwas Stehvermögen und Konzentration, sonst aber weist die Spur keine Schwierigkeiten auf. Für die Rast stehen in Hafnerberg zwei Gasthäuser und in Nöstach ein Mostheuriger zur Verfügung.

Die Sage berichtet, dass Nöstach einst eine blühende Stadt gewesen ist, die Schwarzenbach hieß und in der Handel und Gewerbe florierten. Angeblich suchen immer noch Schatzgräber nach Kostbarkeiten in dem verschwundenen Ort, den es nach Ansicht der Wissenschaft niemals gegeben hat.

In Nöstach sticht eine Turmruine ins Auge, der Rest der Martinskirche. Auf einer kegelstumpfartigen Erhebung im Norden stehen die Reste einer Wehrkirche, die Pankraziburg genannt wurde. Beide Gotteshäuser seien von den Türken zerstört worden, liest man bei manchen Autoren, was nicht stimmt. Beide Kirchen wurde nach Fertigstellung der Barockkirche auf dem Hafnerberg im Jahre 1745 dem Verfall preisgegeben. Die schon im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnte Martinskirche hat man an einen Baumeister in Leobersdorf verkauft, der sie bis auf den Turm abtrug, um mit dem Material einige Häuser in der Umgebung zu errichten. Baustoff-Recycling ist durchaus keine Errungenschaft unserer Zeit. Im Nöstacher Becken hat es einst Weinberge gegeben, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts infolge einer Klimaverschlechterung verschwanden. Über die Qualität des Weines ist nichts Näheres bekannt, es dürfte sich aber um einen "Reschen" gehandelt haben. Immerhin, wo gibt es schon eine Langlaufloipe, die durch - wenn auch ehemalige - Rieden führt.

Die Loipe ist mäßig schwierig, bei harter Spur sollte man die Runde im Uhrzeigersinn absolvieren, weil dann die Abfahrt etwas leichter ist. Und es gibt mehrere Kurven, die man jedoch gut übersehen kann, sodass kaum Gefahr einer Karambolage besteht. Bei guten Verhältnissen ist die Spur mit Blick auf den Peilstein sehr gut frequentiert, da man sie auch aus den Ballungszentren leicht erreichen kann. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.4.2002)