Afrika
Regierung von Sierra Leone erklärt Bürgerkrieg für beendet
Waffen verbrannt - Bewohner jubeln
Freetown - Nach zehn Jahren blutiger Kämpfe hat die
Regierung von Sierra Leone den Bürgerkrieg in dem westafrikanischen
Land am Freitag offiziell für beendet erklärt. Präsident Ahmed Tejan
Kabbah und das ghanesische Staatsoberhaupt John Kufuor setzten einen
Stapel von knapp 3.000 Gewehren und automatischen Waffen in Brand.
"Ich erkläre den Krieg für beendet und das Ausgehverbot für
aufgehoben", sagte Kabbah bei der Zeremonie unter dem Jubel Tausender
Bürger. Der Übergangsführer der Rebellen, Issa Sesay, begrüßte den
Schritt und sprach vom Beginn einer friedlichen Zukunft. Die Rebellenbewegung Vereinigte Revolutionäre Front (RUF) hatte
während ihrer zehnjährigen Schreckenskampagne zehntausende Zivilisten
ermordet oder verstümmelt, um die Regierung sowie die Diamantenfelder
des Landes unter ihre Kontrolle zu bekommen. RUF-Führer Foday Sankoh
wurde im Mai 2000 inhaftiert. Unter Druck der Vereinten Nationen
sowie von Truppen aus Großbritannien und Guinea unterzeichneten die
Rebellen im November 2000 ein Friedensabkommen.
Das UNO-Programm zur Entwaffnung der Rebellen wurde vor wenigen
Tagen abgeschlossen. Insgesamt rund 46.500 Rebellen und
regierungsnahe Milizionäre gaben nach UNO-Angaben in den letzten neun
Monaten ihre Waffen ab. Am vergangenen Mittwoch unterzeichnete die
Regierung in Freetown ein Abkommen mit den Vereinten Nationen, das
die Errichtung eines Sondertribunals zur juristischen Aufarbeiten der
Verbrechen im Bürgerkrieg vorsieht. (APA/AP)