Ankara - Im Streit mit den größtenteils linksgerichteten politischen Häftlingen in türkischen Gefängnissen haben die Behörden nun eingelenkt. Wie das Justizministerium in Ankara am Freitag mitteilte, erhalten die Insassen von Hochsicherheitsgefängnissen künftig die Erlaubnis, sich fünf Stunden in der Woche mit ihren Mithäftlingen zu treffen. Dies sei ein Versuch, den seit über einem Jahr andauernden Hungerstreik zu beenden, der inzwischen 45 Todesopfer gefordert hat. Die Häftlinge wehren sich mit diesem Streik gegen ihre Verlegung aus den alten Haftanstalten mit ihren schlafsaalähnlichen Massenzellen in moderne Hochsicherheitsgefängnisse mit Einzel- und Dreimannzellen. Sie erklären, in den kleinen Zellen seien sie isoliert und der Willkür des Wachpersonals schutzlos ausgeliefert. Die Häftlinge wollen ihren Streik nach Angaben der unabhängigen Menschenrechtsvereinigung trotz der neuen Regeln fortsetzen. Diese erlauben es, dass sich Gruppen von zehn Häftlingen fünf Stunden wöchentlich unter Aufsicht des Wachpersonals treffen. (APA/AP)