International
Riad: Abzug der US-Armee "nicht offiziell" gefordert
USA dementieren Bericht über Truppenrückzug aus Saudiarabien
Riad/Washington - Nach einem US-Zeitungsbericht über den
angeblichen Wunsch Saudiarabiens nach einem Abzug der US-Armee aus
dem Land hat die Regierung in Riad betont, dass sie keine solche
"offizielle" Forderung gestellt habe. Die USA seien jedoch "frei zu
gehen, wann sie wollen", sagte ein anonymer saudiarabischer
Regierungsvertreter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP in Riad. Zuvor hatten sich die USA "überrascht" über einen Bericht der
"Washington Post" geäußert, wonach Riad den Abzug der in Saudiarabien
stationierten US-Truppen erwirken will. Der Sprecher des Weißen
Hauses, Ari Fleischer, betonte in Washington, nach seiner Kenntnis
habe kein saudiarabischer Regierungsvertreter solche Forderungen
gestellt.
"Nützlich für die Stabilität"
Fleischer sagte weiter, Präsident George W. Bush sei der
Auffassung, dass die derzeitigen Abkommen mit Riad "gut
funktionierten". Die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern sei "sehr
solide und sehr nützlich für die Stabilität in der Region".
Die "Washington Post" hatte am Freitag berichtet, Riad empfinde
die Präsenz der rund 5000 US-Soldaten im Land zunehmend als störend
und wolle ihren Abzug erreichen. Die Zeitung zitiert einen anonymen
Regierungsbeamten mit den Worten, Washington habe die saudiarabische
Gastfreundschaft missbraucht. Die in Saudiarabien stationierten
Truppen könnten zwar bis zum Ende des Afghanistan-Kriegs bleiben,
danach müssten jedoch "diskretere Formen der militärischen
Zusammenarbeit" gefunden werden. Die US-Luftwaffe fliegt ihre
Angriffe auf Ziele in Afghanistan hauptsächlich von einer neuen
Militärbasis in Saudiarabien aus. (APA)