Genf/New York - Im Kampf gegen Kinderhandel und Kinderprostitution ist am Freitag ein UNO-Protokoll in Kraft getreten. Rund eine Million Kinder, vor allem Mädchen, werden pro Jahr in den Sexhandel hineingezogen. Nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF werden Mädchen aus Angst vor einer Ansteckung mit Aids immer früher sexuell ausgebeutet. UNICEF hat das Inkrafttreten des Zusatzprotokolls, das von 89 Staaten unterzeichnet und von 16 Staaten ratifiziert wurde, begrüßt. Für Prostitution, pornographische Zwecke und andere Formen inakzeptabler Kinderarbeit werden die bedürftigsten Kinder sowohl innerhalb ihres eigenen Landes als auch über Grenzen hinweg verschachert. Besonders gefährdet sind Flüchtlinge, Waisen, Kinder die als Dienstboten in Privathaushalten ausgebeutet werden, Kinder die verlassen wurden oder Kinder in bewaffneten Konflikten. In zwei Jahren folgt Bericht Das Protokoll zur Kinderrechts-Konvention verlangt von den Regierungen, Maßnahmen zur Bestrafung von Kinderhändlern zu ergreifen, auf rechtlicher Ebene besser miteinander zu kooperieren und die Kinder zu schützen. Die Länder, die das neue Abkommen ratifiziert haben, müssen nach zwei Jahren dem UNO- Kinderrechts-Komitee in Genf einen Bericht vorlegen. Zehn Ratifikationen waren notwendig für das Inkrafttreten des Protokolls. Zu den Ländern, die das Abkommen bereits ratifiziert haben, gehören Andorra, Bangladesch, Kuba, die Demokratische Republik Kongo, der Vatikan, Island, Kasachstan, Marokko, Norwegen, Panama, Katar, Rumänien, Sierra Leone, Spanien, Uganda und Vietnam. "Eine universelle Ratifizierung des Zusatzprotokolls bis zur kommenden Sondersitzung der Vereinten Nationen über Kinder würde ein starkes Signal setzen", sagte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy. "Kinder, die Opfer von Kinderprostitution, Ausbeutung, Kinderhandel und sexuellem Missbrauch wurden, verdienen jeden Schutz, den wir ihnen bieten können." (APA/dpa)