München - Die bayrischen Grünen haben der Union die Internetadresse "www.stoiber-wird-kanzler.de" weggeschnappt. Wie der "Münchner Merkur" berichtet, hat die Ökopartei Weitblick in der Kandidatendebatte bewiesen und sich bereits vor einem halben Jahr die Rechte an der Adresse gesichert. Auch wer auf "www.stoiber-for-bundeskanzler.de" klickt, landet auf der Homepage der Landtagsfraktion der Grünen. Derzeit arbeite die Fraktion daran, die Seite "entsprechend mit Inhalt zu füllen", sagte Sprecherin Simone Paulmichl der Zeitung. CSU-Sprecherin Dorothee Erpenstein sagte: "Wir sehen das mit Humor, im Internet sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt." Generell sei die Partei in solcherlei Fällen tolerant, solange keine Verunglimpfung vorliege oder die Internet-Nutzer über die wahre Herkunft der Seite getäuscht würden. "Das zeigt aber, dass die Grünen offensichtlich zu solchen Mitteln greifen müssen, um Besucher auf ihre Homepage zu locken", fügte sie hinzu. Die CSU-Sprecherin bestätigte, dass sich die CSU - lange vor der Lösung der Kandidaten-Frage - bereits vor einem Jahr die Adresse "www.stoiber-for-president.de" reserviert habe. "Wir haben eine Reihe von Seiten reserviert, einfach um dem Missbrauch vorzubeugen", sagte Erpenstein. (APA/AP)