Foto: Arsfantastica.com
Wien - Fröhliche Urständ' feiert der Phantastische Realismus derzeit im Badener Frauenbad. Unter dem Titel "Arsfantastica - Die Sammlung bei der Ernst Fuchs Pate stand" wird bis 14. April 2002 eine auf den ersten Blick bunt zusammengewürfelte Schau aus Arbeiten von Fuchs, Fotografien aus dem Wiener Aktionismus und außereuropäischen Objekten gezeigt. Die Vernissage fand Freitag Abend statt. Trotz des Einführungsvortrags der Kunsthistorikerin Cornelia Cabuk zeigten sich nicht nur die Eröffnungsgäste leicht irritiert angesichts des postulierten "universalen Anspruchs des Fantastischen" (Cabuk), dessen Aura durch weitreichende Assoziationen berührt werde. August Breininger, Badens Bürgermeister, konnte sich wiederum partout nicht daran erinnern, den Initiator Michael Messner dereinst in Pörtschach zur Gestaltung einer derartigen Ausstellung animiert zu haben. Messner selbst war bei der Vernissage offenbar nicht zugegen, Ernst Fuchs ebenfalls nicht, und so blieb das Rätsel der Ausstellungsgenese vorerst ungelöst. "under construction" Als wenig hilfreich erweist sich übrigens sogar das Internet: Die in Katalog, Einladung und Presseinformation angegebene Homepage www.arsfantastica.com wartet lediglich mit dem Hinweis "under construction" auf. Somit bleibt dem an Erhellung interessierten Besucher nur die Lektüre der mehr oder weniger instruktiven Katalogbeiträge von Hubert Klocker, Gerhard Habarta und Milan Vukovich. Nigerianische Teracotta-Dämonen, kambodschanische Reliefs aus dem 13. Jahrhundert, surreale Objekte von Dali, Drucke von Fuchs und Hausner, Fotodokumentationen und Texte der Aktionisten Nitsch, Mühl, Brus und Schwarzkogler: Was zunächst als verwirrendes Sammelsurium erscheinen mag, erschließt sich dem Betrachter zumindest streckenweise in seinem umfassenden Anspruch und ermöglichst zudem eine exemplarische Begegnung mit Kunstrichtungen der Moderne, die heute bereits Geschichte und Mythos sind. (APA)