International
US-Bürger besuchen junge Opfer der Angriffe auf Afghanistan
Verwandte der Terroropfer betroffen von den Folgen der Bombardements
Kabul - Eine Gruppe von US-Bürgern, deren Angehörige bei
den Terroranschlägen vom 11. September ums Leben gekommen sind, hat
am Samstag in einem Krankenhaus in Kabul junge Opfer der
US-Bombenangriffe auf Afghanistan besucht. Die Besucher verteilten
Spielzeug, Kuscheltiere und Stifte an die Kinder, von denen viele
durch Streubomben an Fingern und Händen verletzt wurden. Nach Angaben
des Krankenhausdirektors wurden allein in der Umgebung von Kabul 200
Zivilisten bei den Luftangriffen getötet, ein Drittel davon Kinder.
"Im Osten des Landes sind es viel, viel mehr gewesen", betonte
Najibullah Sediki. Zu den Opfern zählt auch der elfjährige Sayed Yahya, der aus einem
Dorf etwa 60 Kilometer nördlich von Kabul stammt. "Es war gelb, und
ein Freund von mir hob es auf", schilderte er die Streubombe, die
seinen Spielgefährten tötete, während er einen Finger verlor und
Verletzungen im Gesicht erlitt.
Die Besucher aus den USA äußerten sich angesichts des Leids der
afghanischen Zivilbevölkerung tief betroffen: "Ich war auf eine
Tragödie vorbereitet, nicht aber auf ein solches Ausmaß des Leids",
sagte die 29-jährige Kelly Campbell, deren Schwager bei dem
Terroranschlag auf das Pentagon getötet wurde. Die USA hätten nun die
Verantwortung, für die afghanischen Opfer der Luftangriffe einen
Hilfsfonds einzurichten. Organisiert hatte die Begegnung die
Nichtregierungsorganisation "Global Exchange", die mit der Aktion
Verbindungen zwischen US-Familien und afghanischen Opfern knüpfen
wollte. (APA)