Graz - Eineinhalb Wochen vor ihrem Mordprozess im Grazer
Straflandesgericht verübte eine junge Frau in der Grazer
Sigmund-Freud-Klinik Selbstmord, teilte die Polizei mit. Die
26-Jährige hatte unbemerkt ein Kabel an sich genommen und erhängte
sich damit. Sie hatte Ende August ihren fünfjährigen Sohn mit
mehreren Stichen getötet. Ursula G. befand sich seit der Bluttat am 30. August vorigen
Jahres in der geschlossenen Abteilung der Nervenklinik, da sie für
die normale Untersuchungshaft zu labil war. Sie dürfte ihren Sohn
Jonas mit einer Schere erstochen haben, anschließend hatte sie das
Kind regelrecht aufgebahrt. Sie selbst saß längere Zeit neben der
Leiche, ehe sie schließlich die Polizei verständigte. Über die
Beweggründe für ihre Tat hatte die psychisch kranke Frau nur
unzureichend Auskunft geben können, da sie die meiste Zeit nicht
ansprechbar war.
Samstag Abend war es ihr offenbar gelungen, ein Elektrokabel aus
dem Aufenthaltsraum der Klinik unbemerkt an sich zu nehmen und sich
damit zu erhängen. Der Prozess gegen Ursula G. hätte Ende Jänner -
genau fünf Monate nach der Tat - stattfinden sollen. (APA)