Welt
China begann Zerstörung von Städten für Drei-Schluchten-Staudamm
Verwaltungsgebäude in 2.300 Jahre alter Stadt gesprengt
Peking - Mit der Zerstörung der ersten von 22 Städten
und Landkreisen hat China am Sonntag mit den Vorbereitungen zum
weltweit größten Staudammprojekt begonnen. Wie die chinesische
Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag meldete, sprengten Arbeiter ein
großes Verwaltungsgebäude in der 2.300 Jahre alten Stadt Yongan in
der Region Fengjie. Zwei Fabrikgebäude und der 50 Meter hohe Kamin
eines Kraftwerks sollten am Sonntagnachmittag folgen. Der Drei-Schluchten-Staudamm wird nach seiner für 2009 geplanten
Fertigstellung Hunderte von Städten und Dörfern im oberen Flusslauf
des Jangtse unter Wasser setzen. Bereits im Juni kommenden Jahres
soll der Damm erstmals Wasser stauen. Rund 1,3 Millionen Einwohner
werden zum Teil unter Zwang umgesiedelt.
Das 27 Milliarden Dollar (30,6 Mrd. Euro/421 Mrd. S) teure Projekt
wurde stark kritisiert, weil Korruption die Umsiedelung verzögerte
und ein Teil der neuen Häuser noch nicht bezugsfertig sind.
Fachleute bezweifeln zudem die Notwendigkeit des Staudamms.
Umweltschützer befürchten ein riesiges Staubecken für
Industrieabwässer, das große Gefahren für die Anrainer berge. (APA)