Afrika
Nigerianischer Präsident fordert Ende der Gewalt in Simbabwe
Neue Auseinandersetzungen gemeldet
Harare - Bei einem Krisengipfel in Simbabwe hat der
nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo ein umgehendes Ende der
Gewalt in dem südafrikanischen Land angemahnt. Die Regierung von
Simbabwe müsse ihr im September unterzeichnetes Versprechen, die
umstrittenen Besetzungen von Farmen weißer Bauern zu stoppen,
schnellstens umsetzen, forderte Obasanjo im staatlichen Rundfunk. Er
war am Sonntag zu einem Krisengespräch mit Präsident Robert Mugabe
nach Harare gereist und blieb bis tief in die Nacht. Die Mitunterzeichner der Vereinbarung vom September, darunter die
ehemalige Kolonialmacht Großbritannien, müssten die Umsetzung des
Abkommens unterstützen, erklärte Obasanjo. Sie erfolge derzeit nur
sehr langsam. Mugabe betonte hingegen, seine Regierung habe ihre
Verpflichtungen eingehalten. Obasanjo traf auch mit Oppositionsführer
Morgan Tsvangirai zusammen.
Unterdessen kam es in der Stadt Bulawayo sowie auch auf dem Land
wieder zu neuer Gewalt. In Bulawayo setzte die Polizei am Sonntag
Tränengas ein, um rund eineinhalb Monate vor der Präsidentschaftswahl
kämpfende Anhänger von Regierung und Opposition zu trennen. Beide
Seiten beschuldigten sich gegenseitig des Angriffs. Mindestens 18
Personen wurden verletzt. Auch aus Regionen nordwestlich von Harare
meldete der Landwirtschaftsverband, in dem hauptsächlich weiße Bauern
organisiert sind, neue Zusammenstöße.
Anhänger Mugabes haben seit März 2000 mehr als 1.700 Farmen von
Weißen besetzt. Während der gewaltsamen Auseinandersetzungen wurden
mindestens neun weiße Farmer getötet. (APA/AP)