Goma - Wenige Tage nach dem verheerenden Vulkanausbruch ist die kongolesischen Stadt Goma am Montag von einer weiteren Katastrophe heimgesucht worden. Bei der Explosion einer Tankstelle starben nach Berichten von Augenzeugen vermutlich Dutzende Menschen. Das Unglück ereignete sich, als Plünderer über den Treibstoff in der Lagerhalle herfielen. Treibstoff geplündert In der Stadt warteten Hunderttausende obdachlos gewordene Menschen weiter auf die seit Tagen zugesagte Unterstützung. Die Hilfsorganisationen in der weitgehend zerstörten Stadt befürchten, dass in Goma Seuchen ausbrechen. Augenzeugen des Vorfalls berichteten, die Tankstelle sei in die Luft geflogen, während Plünderer den Treibstoff aus Fässern in Kanister gefüllt und weggeschleppt hätten. Offenbar war Benzin dabei ausgeflossen und hatte sich auf der erstarrten, aber noch heißen Lava entzündet. Zwischen 50 und 60 Menschen seien in dem Gebäude gewesen, als es explodierte. Sie hätten keine Chance mehr gehabt, den Flammen zu entkommen. Schreiend und in Panik seien die Überlebenden vom Explosionsherd weggelaufen. 45 Tote Das Gebäude stand noch mehrere Stunden später in Flammen. Immer wieder gingen Benzinfässer in neuen Stichflammen hoch. Der Ausbruch des Vulkans Nyiragongo selbst hatte nach inoffiziellen Schätzungen 45 Menschen das Leben gekostet. Die Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen bemühten sich um eine neue Notfallplanung, nachdem das Vorhaben gescheitert war, die Bewohner Gomas im Nachbarland Ruanda in Auffanglagern versorgen zu können. Über das Wochenende waren die meisten der zunächst über die nahe Grenze geflüchteten Menschen wieder in ihre zerstörte Heimatstadt zurückgekehrt, obwohl es dort an Nahrungsmitteln und Trinkwasser mangelt. (APA/ag.)