Unternehmen
Streubesitz von Austria Tabak ausgegliedert
Gallaher-Konzern nun Alleineigentümer
Wien - Der britische Tabakkonzern Gallaher, der Mitte
vorigen Jahres den Staatsanteil von 41,1 Prozent an der
Austria Tabak AG (AT) für 85
Euro (1169,63 S) je Aktie
übernommen und in der Folgezeit zum selben Preis den
Großteil des Streubesitzes
aufgekauft hat, ist jetzt Alleineigentümer des traditionsreichen ehemaligen Tabakmonopolbetriebs. In einer außerordentlichen Hauptversammlung der AT wurde am
Montag beschlossen, den verbliebenen Streubesitz von
70.667 Aktien oder 0,32 Prozent des Grundkapitals von
der AT abzuspalten und in eine eigene Gesellschaft, die
Alps Vermögensverwaltungs
AG, auszulagern. Entschädigung
Entsprechend der Anzahl
der an der AT gehaltenen Aktien erhält jeder Aktionär Aktien der neuen Gesellschaft im
Gegenwert von einem Euro.
Außerdem erhält er von Gallaher einen Barbetrag von 84
Euro je Aktie. Damit wird der
verbliebene Streubesitz im
selben Ausmaß entschädigt
wie jene Kleinaktionäre, die
vom im Herbst vorigen Jahres
vorgelegten Übernahmeangebot des britischen Tabakkonzerns Gebrauch gemacht haben. Mit dem Auskauf der
restlichen Kleinaktionäre
wird die AT-Aktie voraussichtlich schon Ende Februar
vom Kursblatt der Wiener
Börse verschwinden.
Wie AT-Generaldirektor
Heinz Schiendl dem Standard
mitteilte, wird die neue Gesellschaft nur bis 20. Dezember dieses Jahres existieren.
Im Anschluss daran wird ein
dreimaliger Gläubigeraufruf
erfolgen, um die Transaktion
des Auskaufs der restlichen
Kleinaktionäre endgültig unter Dach und Fach zu bringen.
Organisatorische Änderungen
Mit der neuen Besitzstruktur sind auch organisatorische
Änderungen verbunden, sagte
Schiendl. So werde in Weybridge, Surrey, dem Sitz von
Gallaher, eine zentrale Marketinggruppe installiert, die sich
ausschließlich um die großen
Marken des Konzerns, Benson
& Hedges, Memphis sowie L&D (Russland), kümmern
werde. Die Marketingabteilung in Österreich sei davon
nicht betroffen. Produktionsumschichtungen innerhalb
des Konzerns würden derzeit
ebenfalls diskutiert. (Günter Baburek, DER STANDARD, Printausgabe 22.1.2002)