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Foto: Reuters/Naegelen
Goma - Bei der Explosion einer Tankstelle in dem von Lavaströmen zerstörten Norden der kongolesischen Stadt Goma sind am Montag bis zu 100 Menschen ums Leben gekommen. Plünderer hätten in dem weitgehend verlassenen Stadtviertel Benzin stehlen wollen, sagte ein Führer der kongolesischen Rebellen-Organisation RCD, die den Osten des Landes kontrolliert. Sie seien von der Explosion getötet worden. Meterhohe Flammen und eine enorme Rauchwolke waren über der Stadt zu sehen. Augenzeugen des Vorfalls berichteten, die Tankstelle sei in die Luft geflogen, während Plünderer den Treibstoff aus Fässern in Kanister gefüllt und weggeschleppt hätten. Offenbar war Benzin dabei ausgeflossen und hatte sich auf der erstarrten, aber noch heißen Lava entzündet. 100 Tote und 72 Verletzte Bei den durch die Explosion getöteten Plünderern handle es sich um die ersten Todesopfer, die mit dem Ausbruch des Vulkans Nyiragongo am Donnerstag nahe der Stadt Goma in direktem Zusammenhang stehen, sagte RCD-Generalsekretär Azarias Ruberwa. Er widersprach damit Berichten von Hilfsorganisationen über mindestens sieben von Lavamassen getöteten Menschen. Nach Angaben eines weiteren RCD-Vertreters mussten bisher 72 Menschen ins Krankenhaus gebracht werden. Sieben von ihnen hätten beim Kontakt mit heißer Lava schwere Brandverletzungen erlitten. Weitere Gefahren unklar In der Nacht auf Montag wurde an der Nordseite des Nyiragongo erneut eine Eruption beobachtet. Das sagte der ruandische Innenminister Jean de Dieu Ntihurunga. Mit welcher Geschwindigkeit sich der Lavastrom bewegt und ob Ansiedlungen in direkter Gefahr sind, blieb zunächst unklar. Im Norden des Vulkans befindet sich ein Naturpark, im Nordosten liegen mehrere Dörfer. Mehrere Erdstöße erschütterten in der Nacht zu Montag die Umgebung des aktiven Vulkans. Unterdessen strömten Hunderttausende Einwohner wieder nach Goma zurück, welche die Stadt zunächst verlassen hatten. Trotz massiver Warnungen vor weiteren Eruptionen waren sie seit Sonntag zurück gekommen. Lediglich 5.000 Menschen blieben in den in etwa 20 Kilometern Entfernung eingerichteten Notlagern auf ruandischer Seite. (APA/AFP/dpa/Reuters)