Wien - Bereits zehn anonyme Geburten hat es in Wien gegeben. Drei Frauen haben sich zudem in den letzten Monaten entschlossen, ihr Kind lieber im "Babynest" im Wilhelminenspital abzugeben, als es mit ungewisser Zukunft bei sich zu behalten. Um Mütter in Notlagen besser über solche Angebote in Wiens Spitälern zu informieren, wird in eine Informationskampagne zur anonymen Geburt und Beratung gestartet.
In den nächsten Tagen wird die Initiative durch Plakate an Straßenbahnen beworben. Auch Verteilaktionen mit Flugblättern vor Schulen, Jugendzentren, Integrationsvereinen und Moscheen sind geplant. Während der anonymen Schwangerschaftsberatung wird für die Frauen unter falschem Namen ein Betreuungspass ausgestellt.
Ziel ist es nicht nur, werdenden Müttern eine anonyme Schwangerschaftsbetreuung oder die anonyme Geburt zu ermöglichen, sondern auch Panikaktionen zu verhindern. Immer wieder setzen Mütter die ihr Kind aus Verzweiflung aus oder töten es.
Schon zu Weihnachten hat sich SP-Stadträtin Elisabeth Pitterman im S
TANDARD
-Gespräch erfreut gezeigt, wie gut anonyme Angebote angenommen würden. Jetzt will sie gemeinsam mit Grete Laska, Sozialstadträtin, an jene herankommen, "die nicht damit rechnen, einmal zu jener Gruppe von Frauen zu gehören, die das Angebot einmal brauchen werden". (aw/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22.1.2002)