Frankfurt - Die Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt/Köln, wird für das Geschäftsjahr 2001 nach Steuern einen Verlust ausweisen. Diese Aussage, die das Unternehmen, bereits bei der Vorlage der Neunmonatszahlen im November gemacht hat, hat Personalvorstand Stefan Lauer an diesem Dienstag in Shanghai abermals bekräftigt. Für 2002 rechne das Luftfahrt-Unternehmen jedoch mit einem leichten Gewinn, betonte Lauer. Eine Konzernsprecherin betonte auf Anfrage, dass Lauer bei seiner Ankündigung für 2001 lediglich das Nettoergebnis gemeint habe. Die frühere Aussage von Lufthansa-Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley, wonach ein operativer Verlust im Geschäftsjahr 2001 nach Möglichkeit vermieden werden soll, gelte weiter, sagte Pressesprecherin Christine Ritz. Im November hatte Kley erklärt, das Unternehmen sehe die Chance, im Gesamtjahr ein operatives Ergebnis von plus/minus Null zu erreichen, sollten die Maßnahmen zur Kostenreduzierung greifen. Billig-Airline Auch mit dem Thema Billig-Fluglinie machte Lufthansa am Dienstag Schlagzeilen. Angesichts der zunehmenden Präsenz von Niedrigpreis-Anbietern im Luftverkehr behalte sich die Fluglinie die Gründung einer eigenen Billig-Airline vor, betonte der Bereichsvorstand Netzmanagement und Marketing, Ralf Teckentrup, am Montagabend vor Journalisten. "Wir halten uns offen, ob wir in diesem Markt mitspielen", sagte Teckentrup. "Wir wissen, wie das Geschäft läuft und dass damit Geld zu verdienen ist." Allerdings sei die Frage, ob ein Einstieg in dieses Geschäftsfeld das Geld wert sei, meinte Teckentrup. Mit dem Thema Billig-Fluglinie beschäftige sich das Unternehmen bereits seit vier Jahren, erklärte ein Konzernsprecher vwd. Im Klartext bedeute die Aussage von Teckentrup, wenn Lufthansa wollte, könnte sie in dieses Geschäftsfeld einsteigen, der richtige Zeitpunkt dafür sei jedoch noch nicht gekommen, heißt es bei der Lufthansa. Die Fluglinie beobachte jedoch mit Interesse, was sich auf dem Markt der Billig-Fluglinien tue, fügte der Sprecher hinzu. Besondere Brisanz hat das Thema durch den Dauerstreit der Lufthansa mit der irischen Billig-Fluglinie Ryanair bekommen. Seit Wochen streitet Lufthansa um die Anzeigenpolitik der Iren vor deutschen Gerichten. Sie wirft den Iren unter anderem vor, in ihren Anzeigen den Angeboten von Rayanair nicht die niedrigsten Lufthansa- Preise gegenüber zu stellen. An diesem Dienstag gibt es beim Landgericht in Köln einen mündlichen Termin in dieser Angelegenheit. Ein Urteil werde jedoch noch nicht erwartet, heißt es bei Lufthansa. Zoff mit der Pilotenvereinigung Weiterer Ärger droht Lufthansa mit der Pilotenvereingung VC Cockpit. Die Tarifverhandlungen mit der Geschäftsführung der Lufthansa-City Line sind von der VC für gescheitert erklärt worden. Ein Streik bei den rund 650 City-Line-Piloten ist nun nicht mehr ausgeschlossen. Die Tarifkommission hat bereits eine Urabstimmung eingeleitet. Sie läuft noch bis zum 15 Februar. (APA)