Finanzen & Börse
Frankreich mit Vorliebe für kleine Cent-Münzen
Fabius: Abschaffung kommt nicht in Frage
Paris - Anders als die Finnen werden die Franzosen nach
der Umstellung auf das neue Bargeld an den kleinen Cent-Münzen
festhalten. Das Abschaffen der kleinen Geldstücke zu einem und zwei
Cent (0,14 S und 0,28 S) komme derzeit "gar nicht in Frage", sagte
der französische Wirtschafts- und Finanzminister Laurent Fabius am
Montagabend im Radiosender France Info. Man müsse allerdings sehen,
ob dies auch "noch in zwei, fünf oder zehn Jahren" gelte, räumte der
sozialistische Politiker ein. Zahlreiche Einzelhändler und Verbraucher in Frankreich hatten sich
für eine Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Stücke ausgesprochen, um
den Umgang mit dem Euro-Bargeld zu erleichtern. Im zweitgrößten
Euro-Staat wurden die Preise zu Franc-Zeiten zumeist auf fünf
Centimes genau berechnet.
"Auch Cents sind wichtig"
"Es sind zwar nur kleine Münzen, aber die Cents zählen auch",
beharrte Fabius. "Also muss man seine Cents zählen." Die Menschen
könnten nicht gleichzeitig Cent-Münzen ablehnen und sich beklagen,
wenn die Preise aufgerundet würden. In Finnland werden die Preise
auch nach der Euro-Umstellung weiterhin auf Fünfer-Beträge gerundet.
Was die Finnen machten, sei deren Sache, beschied Fabius.
Mit Blick auf die Zahlungsgewohnheiten der Finnen hatte die
Zentralbank in Helsinki im nördlichsten Euro-Staat zunächst fast nur
Münzen von fünf, zehn, 20 und 50 Cent sowie Ein- und Zwei-Euro-Stücke
in Umlauf gebracht. Ein- und Zwei-Cent-Stücke kamen nur in den
insgesamt 500.000 Starter Kits auf den Markt. Die kleinen Münzen mit
dem finnischen Wappen-Löwen sind deswegen gesuchte Sammlerstücke: Ein
Paar wird für 15 Euro gehandelt.(APA)