Wirtschaft
Wien war 2000 umsatzstärkste Tourismusdestination
ÖHV-Studie zeigt wertschöpfungsschwächste Destinationen auf
Saalfelden - Wien war im Jahr 2000 mit 1,67 Mrd. Euro (23,0
Mrd. S) Umsatz erneut die umsatzstärkste der insgesamt 105
österreichischen Tourismusdestinationen Österreichs, geht aus der
am Dienstag veröffentlichten aktuellen Destinations-Studie der
Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) hervor. Die höchste
Wertschöpfung pro Gästenächtigung erzielten 2000 jene Destinationen,
die auf innovative Standortkonzepte und Ganzjahrestourismus setzen,
betonte der Tourismusexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts
(Wifo), Egon Smeral, bei einem Pressegespräch am Rande der ÖHV-Tagung
in Saalfelden. Das Mittelburgenland, das Lavanttal, Imst und Umgebung (Tirol),
Jennersdorf im Burgenland, das Mölltal und das burgenländische
Güssing sind jene Destinationen, die bei der Wertschöpfung im Jahr
2000 im Vergleich zu 1999 laut ÖHV-Studie am meisten dazugewonnen
haben. Die höchste Wertschöpfung in absoluten Zahlen haben Wien,
Mieming, das Kleinwalsertal, der Achensee, Innsbruck und das
Oberland.
Keine neuen Innovationen
Am meisten bei der Wertschöpfung verloren haben 2000 hingegen das
Donautal, Ober- und Untertauern, der Lungau, das Rosental, der
Wörthersee, Südkärnten, der Arlberg, das Ötztal, Lechtal und
Osttirol. "Das Donautal hat zwar den schönsten Fluss, den man sich
vorstellen kann, die letzte Innovation fand aber wahrscheinlich unter
den Babenbergern statt", kommentierte ÖHV-Präsident Helmut Peter das
Ergebnis. Obertauern hingegen liefere zwar betriebswirtschaftlich
gute Ergebnisse, langfristig sei aber kaum ein Ein-Saisonen-Betrieb
aufrechtzuerhalten. Der Arlberg sei zwar auch ein Top-Skigebiet und
betriebswirtschaftlich erfolgreich, habe aber den Höhepunkt der
Produktlebenszyklen überschritten und müsse sich neue Konzepte
überlegen, so Peter.
Die niedrigste Wertschöpfung in absoluten Zahlen hatten 2000 vor
allem Regionen in Niederösterreich und der Steiermark wie die
Weststeiermark sowie das Most-, Mühl- und Weinviertel. "Diese
Regionen haben es verabsäumt, neue, dem Tourismus zuliefernde
Industrien vor Ort anzusiedeln, daher muss sehr viel importiert
werden", bemerkte Smeral.
Zillertal sehr umsatzstark
Auf dem zweiten Platz der umsatzstärksten Regionen liegt wie im
Vorjahr das Zillertal mit 710 Mill. Euro, gefolgt vom Ötztal mit 427
Mill. Euro Umsatz. Auf Platz vier findet sich der Arlberg, gefolgt
von der Stadt Salzburg, Innsbruck, der Wilde Kaiser, Seefeld,
Kitzbühel, Salzkammergut und die Europasportregion Zell am See. Von
den umsatzmäßig Top-20-Destinationen finden sich 17 in
Westösterreich, was ein West-Ost-Gefälle verdeutlicht.
Den höchsten Umsatz pro Nächtigung lukrierten die Destinationen
Arlberg (239,6 Euro), das Kleinwalsertal (236,6 Euro) und Wien (230,7
Euro). Der geringste Umsatz pro Nächtigung wurde in den Regionen
Weststeiermark (77,6 Euro), Mostviertel (79,8 Euro) und im
Mühlviertel (81,5 Euro) verzeichnet.
Die längste durchschnittliche Aufenthaltsdauer in gewerblichen
Betrieben wurde 2000 in Serfaus-Fiss-Ladis (Tirol/Bezirk Landeck) mit
6,69 Tagen verzeichnet, den kürzesten durchschnittlichen Aufenthalt
wiesen die Destinationen Donau Oberösterreich und Linz-Wels-Steyr mit
1,7 Tagen auf. (APA)