Wien - Eine schnelle Einsatzgruppe und Strafverfahren gegen
Schwarzunternehmer fordert nun ÖGB-Chef Fritz Verzetnitsch.
Angesichts "aktueller Vorfälle" forderte Verzetnitsch am Dienstag die
Regierung auf, endlich gesetzliche Grundlagen zur wirksamen
Bekämpfung der "organisierten illegalen Beschäftigung" zu schaffen.
Dem Vernehmen nach läuft gerade mit Hilfe deutscher Behörden eine
"Aktion scharf" gegen ein niederösterreichisches
Speditionsunternehmen.
Illegal Beschäftigte würden, so der ÖGB in einer Aussendung am
Dienstag, mit Hungerlöhnen abgespeist, zu Arbeitszeiten von bis zu 16
und mehr Stunden gezwungen. Es lägen Fälle vor, bei denen bei einem
Unfall etwa auf einer Baustelle verletzte illegal Beschäftigte
einfach vor das Eingangstor eines Krankenhauses gelegt wurden.
"Dubiose ausländische Firmen"
Im Bereich des Frachtgewerbes würden Fahrer über "dubiose
ausländische Firmen" beschäftigt, zum Dauereinsatz hinter dem Lenkrad
gezwungen und daher sei es auch nicht verwunderlich, dass immer öfter
genau diese Fahrer völlig übermüdet in schwere Unfälle mit Verletzten
und Toten verwickelt seien.
"Für Schwarzunternehmer ist Österreich im Gegensatz zu anderen
europäischen Ländern ein regelrechtes Schlaraffenland", meint der
Gewerkschaftsbund. Schier ungestört könnten Unternehmer in Österreich
zu Tausenden ausländische Arbeitskräfte illegal und zu Billigstlöhnen
beschäftigen. "Und die Regierung schaut tatenlos zu", kritisiert
Verzetnitsch. Ganz anders dagegen die Situation etwa in Deutschland
oder der Schweiz. Dort gingen die jeweiligen Regierungen mit eigenen
Einsatzgruppen sogar strafrechtlich gegen Schwarzunternehmer vor.
Verzetnitsch: "Schwarzunternehmertum muss Sache des Strafrechtes
sein, gegen die organisierte illegale Beschäftigung muss mit einer
schlagkräftigen Einsatzgruppe vorgegangen werden und
Schwarzunternehmer sind, wie jetzt auch in der Schweiz geplant, von
öffentlichen Aufträgen auszuschließen."(APA)