Geschlechterpolitik
Sexuelle Ausbeutung von Frauen im Steigen
Einwanderungs- Beschränkungen unterstützen Frauenhandel
Straßburg - Ein härteres Vorgehen gegen den
Frauenhandel hat gefordert. Immer mehr
Frauen und Mädchen aus Osteuropa, aber auch Asien und Afrika, würden
von Händlerringen nach Westeuropa gebracht und dort sexuell
ausgebeutet, stellte die Parlamentarische Versammlung des
Staatenbundes Montag Abend in einer Entschließung fest. Diese
"moderne Form des Sklavenhandels" müsse genauso hart bestraft werde,
wie der Schmuggel mit Rauschgift und Waffen. Die 43 Mitgliedsländer des Europarats müssten zur wirksameren
Bekämpfung der international agierenden Banden die Zusammenarbeit von
Polizei und Justiz verstärken, heißt es in dem Text weiter. Den
Frauen, die Opfer solcher Ausbeutung würden, müsse ausreichender
Schutz gewährt werden. Dazu solle ihnen Aufenthaltsrecht gewährt
werden. Frauen mit der Bereitschaft zur Aussage vor Gericht solle ein
unbefristeter Aufenthaltstitel erteilt werden.
Die Versammlung verwies auf Schätzungen der UNO-Beobachtungstelle
für Wanderbewegungen, wonach internationale Schlepperbanden im
vergangenen Jahr schätzungsweise 500.000 Frauen und Mädchen illegal
nach Westeuropa geschleust haben. Von ihnen würden Schätzungen
zufolge an die 80 Prozent "auf irgendeine Weise Opfer sexueller
Ausbeutung". Den kriminellen Banden komme zugute, dass legale
Einwanderung immer mehr unterbunden werde. Die betroffenen Frauen
seien auf Grund ihrer illegalen Einreise und ihrer finanziellen Not
den VerbrecherInnen oft schutzlos ausgeliefert.
(APA/dpa)