Graz – Der Autor Franz Innerhofer (58) ist am Dienstag tot in seiner Wohnung in Graz-Gries aufgefunden worden. Nach Angaben der Polizei ist Fremdverschulden auszuschließen. Innerhofer wurde von einem Handwerker in den Vormittagsstunden in seiner Wohnung tot aufgefunden, der 58-Jährige dürfte schon vor einigen Tagen Selbstmord begangen haben.

Innerhofer wurde am 2. Mai 1944 auf einem Bergbauernhof in Krimml (Salzburg) als uneheliches Kind einer Landarbeiterin geboren und musste elf Jahre auf dem Hof seines Vaters als Knecht arbeiten. Nach einer Schmiedelehre besuchte Innerhofer ein Gymnasium für Berufstätige und studierte einige Semester Anglistik und Germanistik in Salzburg.

Schöne Tage

In den siebziger Jahren wurde er mit seinem autobiographischen Roman "Schöne Tage" bekannt, in dem er seine rohe Kindheit beschreibt und für den er 1975 den Rauriser und den Bremer Literaturpeis erhielt. Es folgten "Schattseite" (1975) und "Die großen Wörter" (1977). Nach dem Erfolg seiner Romantrilogie wurde es um Innerhofer still, er ging viele Jahre in die italienische "Emigration", und versuchte sich in den achtziger Jahren wenig erfolgreich in Graz als Buchhändler.

Seine späteren Werke konnten an die Erfolge in den siebziger Jahren nicht anschließen. 1993 wurde der seit 1979 in Graz lebende Autor für sein Gesamtwerk mit dem Steirischen Literaturpreis ausgezeichnet. Aktuell ist in der nordfranzösischen Stadt Rouen die französische Erstaufführung von Innerhofers Theaterstück "Scheibtruhe" ("Brouette") zu sehen. (APA/red)