Europa
Großbritannien beginnt mit Truppenabzug aus Nordirland
Nordirischer Polizeichef: Gesellschaft schreitet weiter "auf dem Weg zur Normalität"
Gericht spricht 49-Jährigen wegen Attentats von Omagh schuldig Belfast/Dublin - Großbritannien will in Kürze mit dem
Abzug von rund 500 Soldaten aus Nordirland beginnen. Neben einer
Kaserne in der nordwestlichen Stadt Londonderry solle auch ein
Wachturm in Armagh südlich von Belfast geschlossen werden, sagte der
nordirische Polizeichef Ronnie Flanagan am Dienstag. Die
Ebrington-Kaserne in Derry solle bis zum Ende des Jahres vollständig
geräumt sein. Die Situation werde ständig überwacht in der Hoffnung,
dass die Gesellschaft weiter "auf dem Weg zur Normalität"
fortschreite, betonte Flanagan.
Im Prozess um den Anschlag von Omagh, bei dem 1998 29 Menschen
getötet worden waren, sprach ein Dubliner Gericht den einzigen
Angeklagten schuldig. Der 49-jährige Colm Murphy sei ein
"republikanischer Terrorist", sagte Richter Robert Barr. Das Strafmaß
sollte am Abend bekannt gegeben werden. Murphy droht eine lebenslange
Haftstrafe. Bei der Explosion einer Autobombe am 15. August 1998 in
der größten Geschäftsstraße der Stadt Omagh im Westen Nordirlands
waren 29 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden. Zu dem
Anschlag hatte sich die "Wahre IRA" bekannt, eine abtrünnige
Splittergruppe der katholischen Untergrundorganisation IRA. (APA)