Österreich
Zugenähte Lippen: Asylbewerber in Australien im Hungerstreik
Protest gegen schleppende Behandlung ihrer Anträge
Sydney - Fast 200 Asylbewerber in Australien haben sich
einem Hungerstreik angeschlossen, mit denen sie gegen ihre
Unterbringung und Verzögerungen in ihren Asylverfahren protestieren
wollen, wie Anwälte am Mittwoch mitteilten. Etwa 70 der vor allem aus
Afghanistan kommenden Einwanderer hätten sich die Lippen zunähen
lassen. Auch bei vier Kindern seien die Lippen zugenäht worden. In
der Nacht zum Mittwoch seien sieben Asylbewerber ins Krankenhaus
gebracht worden, nachdem sie als Teil ihres Protests Reinigungsmittel
geschluckt hätten, hieß es.
Die Menschenrechtsaktivistin Judy McVey erklärte, die Asylbewerber
fühlten sich "schlimmer als Tiere" behandelt. Asylbewerber in
Australien werden in spartanisch eingerichteten Lagern untergebracht,
die sich oftmals in entlegenen Gegenden befinden.
Die australische Regierung hat den Protestierenden die kalte
Schulter gezeigt. Immigrationsminister Philip Ruddock erklärte am
Sonntag vor Asylbewerbern, sie könnten ja nach Hause gehen, wenn es
ihnen in den Unterkünften nicht gefalle. (APA/AP)