Salzburg - "Der Einkehrschwung wird immer mehr zum unerschwinglichen Luxus." So bilanzierte Alexander Böhm, Präsident der Salzburger Arbeiterkammer (AK) am Mittwoch eine aktuelle Preiserhebung in 135 Salzburger Skihütten.Absoluter Spitzenreiter dürfte die Bergstation Schloßalm in Gastein sein. Hier kostet ein "Kindermenü" - ein Hamburger, ein Cola sowie ein kleiner Stoffeisbär - satte acht Euro (110,08 Schilling). Aber nicht nur in Gastein muss man tief in die Tasche greifen. Wer beispielsweise auf der Bodenalm in Flachau-Winkl zu seinem Kuchen auch noch Schlagobers will, muss pro Portion 90 Cent (12,38 Schilling) drauflegen. Weitere "Highestlights" von diversen Speisekarten: Ofenkartoffeln mit Sauce, Speck oder Zwiebeln um 4,40 Euro (60,55 Schilling) oder eine Kaspressknödel-Suppe um stolze 5,90 Euro (81,19 Schilling). Angesichts von Lift-Tageskarten um bis zu 32,5 Euro (447,21 Schilling) pro Erwachsenem und den Anfahrtskosten würden so insbesonders für Familien Skiausflüge beinahe unerschwinglich, kritisierte der Leiter der AK-Konsumentenschutzabteilung, SP-Konsumentensprecher Johann Maier. Auffällig sind die von den AK-Ermittlern festgestellten Preisdifferenzen. Während das Tiroler Gröstl - mit Spiegelei und Salat - auf der Bergeralm in Saalbach 9,50 Euro (130,72 Schilling) kostet, kommt man im Wagrainer Unterhöllenstein schon mit 5,10 Euro (70,18 Schilling) davon. Euro-Chaos Besonders negativ bewertet die AK auch, dass viele Skihütten richtige "Abfüllstationen" mit dröhnender Musik und harten Getränken seien. Hinweise auf das Risiko, das alkoholisiertes Skifahren mit sich bringt, habe man nirgendwo entdecken können. Die AK beklagt aber nicht nur das Preisniveau und die "Alkoholorientierung", sondern auch "das Chaos bei der Euroauszeichnung". Streng genommen müssten 90 Prozent aller Betriebe angezeigt werden, so Maier. (Thomas Neuhold, DER STANDARD Print-Ausgabe 24.1.2001)