Caracas - Der 44. Jahrestag der Demokratie hat in Venezuela hunderttausende Menschen zu Massendemonstrationen veranlasst. Am Mittwoch gingen in der Hauptstadt Caracas mehr als 100.000 Menschen auf die Straße, um gegen die Politik von Präsident Hugo Chavez zu protestieren. Etwa ebenso groß war der Marsch von Anhängern des Präsidenten. Diesem Zug schloss sich auch Chavez selbst an, der seit 1998 regiert und sich die Überwindung der Armut zum Ziel gesetzt hat. Chavez wies jegliche Kritik an seiner Regierung in scharfer Form zurück. Seine Kritiker hätten "weder die moralische noch die physische Stärke", seine Revolution in Frage zu stellen, sagte Chavez in einer Rede, die per Gesetz von allen Radio- und Fernsehstationen des Landes übertragen werden musste. Der "Marsch der Patrioten" habe den Demonstrationszug der "Oppositionsmafia" in den Schatten gestellt, sagte Chavez. Mehr als 3.000 Polizisten und Nationalgardisten waren im Einsatz, um beide Gruppen getrennt zu halten. Anlass der Demonstrationen war der Jahrestag des Sturzes von General Marcos Perez Jimenez am 23. Jänner 1958. Die Zustimmung zur Politik von Chavez ist bei Meinungsumfragen zum Jahresende auf 35 Prozent gesunken, ein Jahr zuvor waren es noch mehr als 60 Prozent. (APA/AP)