Natur
Ein Kuchen aus Algen
Europa will künftig stärker an dem Forschungszweig mitnaschen
Dundee - Wissenschaftler führender europäischer Universitäten und Forschungszentren haben sich zusammengeschlossen, um die Algenforschung zu forcieren. Das Projekt namens COBRA (Conservation of a vital european specific and Biotechnological Resource: micro Algae and cyanobacteria) wird von der EU mit 1,75 Mio. Euro unterstützt und ist Teil des 5. Rahmenprogrammes der EU. Forschungszentrum ist die University of Abertay Dundee. Mit der dreijährigen Forschungskooperation soll Europa am internationalen "Algen"-Markt mitschneiden. Die Algenindustrie ist weltweit im Kommen, allein in Japan haben Nori-Algen einen Marktwert von rund einer Mrd. Dollar. Einsatzgebiete liegen in der Gesundheits,- Umwelt- und Biotech-Industrie.In der ersten Projektphase gilt es, die Teilnehmer in den neuesten Kryokonservierungs-Techniken zu schulen. Dadurch soll das mikrobiologische und biochemische Verständnis über die Algen optimiert werden. Viele Algenstämme haben sich in der Untersuchung als schwierig erwiesen, da ihre fragilen Strukturen leicht zerbrechen und ihre Konservierung für Studienzwecke schwierig ist. Ziel des COBRA-Projekts ist es mit Überwindung dieser Hürde eine "virtuelle Bibliothek" zu errichten. Diese soll digitale Bilder und Videos über Verfahrensabläufe beinhalten und einen Wissenstransfer rund um die Welt ermöglichen. "Eine Website wird den Austausch von Expertenmeinungen ermöglichen", erklärte Erica Benson von der University of Abertay. So könnten z.B. Arbeitsverläufe in Dundee gefilmt und von Wissenschaftlern in Portugal oder Deutschland online verfolgt werden.
Am Projekt sind unter anderem das Pariser Pasteur Institut, die Universität Göttingen, die portugiesische Universidade de Coimbra, das britische Centre for Ecology and Hydrology, die tschechische Akademie der Wissenschaften sowie das französische Biotech-Unternehmen Aquaartis beteiligt. (pte)