Forschung & Geschlecht
Brustkrebs bleibt häufigste Todesursache von Frauen
Jede achte Frau erkrankt daran - Symposium in Wien
Wien - "Qualitätssicherung ist in allen Bereichen der
Medizin sehr wichtig. Denn nur die langfristig gesicherte Qualität
von Diagnose und Therapie sichert das hohe Niveau der medizinischen
und pflegerischen Versorgung unserer Stadt", meinte Wiens
Gesundheitsstadträtin Elisabeth Pittermann anlässlich der
Eröffnung des Symposiums zu Brustkrebs in Wien. "Die Meinung der ExpertInnen mündet dann in Vorschläge zur
Weiterentwicklung der Brustkrebs-Früherkennung in Wien", anerkennt
Frau Stadträtin die Bemühungen der Wiener
Frauengesundheitsbeauftragten Beate Wimmer-Puchinger, die das
Symposium organisiert hat.
Qualitätszertifikat für Brustdiagnostik
Thematisch setzt sich das Symposium vor allem mit der
verbesserten Früherkennung, der präoperativen Diagnostik und der
Qualitätssicherung im Interesse der Frauen auseinander. Darüber
hinaus wird ein Qualitätszertifikat für Brustdiagnostik vorgestellt,
das die spezielle Qualifikation der teilnehmenden RadiologInnen für
diesen sensiblen Bereich ausweist.
Brustkrebs ist immer noch eine der häufigsten Todesursachen von
Frauen. Jede achte Frau erkrankt an Brustkrebs. Allein in Wien erkranken
jährlich ca. 900 Frauen an Brustkrebs, Österreichweit sind es 4.000.
Brustkrebs-Früherkennungsprogramm
Seit mehr als einem Jahr läuft in Wien auf Initiative der Wiener
Frauengesundheitsbeauftragten ein großes
Brustkrebs-Früherkennungsprogramm. Alle 194.000 50- bis 70jährigen
Wienerinnen werden persönlich angeschrieben und zu einer Mammographie
eingeladen. Ziel des Programms ist es, über Brustkrebs zu informieren
und mehr Frauen zur Vorsorge zu motivieren.
Nutzen der Brustkrebs-Früherkennung
International reißt die Diskussion rund um den Nutzen von
Brustkrebs-Screening nicht ab. Kürzlich wurde eine wissenschaftliche
Studie publiziert, die den Nutzen von mammographischem
Brustkrebs-Screening, wie es in den meisten europäischen Ländern
durchgeführt wird, in Abrede stellt. Gerade deshalb stellt sich die
Frage, wie ein erfolgreiches Konzept zur Früherkennung von Brustkrebs
aussehen soll, um tatsächlich Nutzen für die Frauen zu stiften.
Wie kann frau vorsorgen?
Jede zweite Wienerin geht bereits regelmäßig zur Mammographie. Jetzt
geht es darum, möglichst auch jene Frauen zu erreichen, die bislang
die Möglichkeiten der Brustkrebs-Früherkennung nicht in Anspruch
genommen haben. (red)