Pristina - Zwei Monate nach den Wahlen im Kosovo gibt es bei der von einem Machtkampf albanischer Parteien blockierten Regierungsbildung Anzeichen für eine Einigung. Nach Berichten aus Parteikreisen in Pristina sind die Demokratische Liga Kosovos (LDK) von Ibrahim Rugova und die Demokratische Partei (PDK) des früheren Milizenführers Hashim Tahci zu einer Aufteilung von Führungspositionen bereit. "Wir unterstützen die Anstrengungen und sind ermutigt von Berichten über Fortschritte", sagte die Sprecherin der UNO-Verwaltung (UNMIK), Susan Manuel, am Donnerstag in Pristina. Der neue UNO-Sonderbeauftragte für das Kosovo, der deutsche Diplomat Michael Steiner, hatte zu Kompromissbereitschaft, Verantwortungsgefühl und Respekt vor den demokratischen Spielregeln aufgerufen. Er sagte, dass die derzeitige Blockade bei der Regierungsbildung vor allem den Kosovaren selbst schade. Steiner äußerte sich auch besorgt über die jüngsten Gewalttaten im Kosovo und sprach von "zunehmender Instabilität". Die Rückkehr der Vertriebenen und Flüchtlinge sei für ihn "höchste Priorität". In Pristina hieß es am Donnerstag, Thacis PDK solle in einer Regierung das Amt des Ministerpräsidenten bekommen, während die LDK als mit Abstand stärkste Partei das Amt des Präsidenten des Kosovo und des Parlamentspräsidenten erhalte. Der Leiter des US-Büros in Pristina, John Menzies, sagte er, eine endgültige Lösung stehe noch aus. Eine Regierung soll mit der in der UNO-Resolution 1244 vorgesehenen Selbstverwaltung der Provinz in Jugoslawien beginnen.(APA/dpa)