Frankfurt - Der US-Software-Anbieter BroadVision hat im 4. Quartal 2001 durch höhere Lizenzerlöse einen geringeren Verlust verzeichnet als von Analysten erwartet, aber die Umsatzprognosen verfehlt. Der Verlust auf Pro-Forma-Basis vor Abschreibungen und anderen Sonderposten habe sich auf 8,2 (Vorquartal: 15,9) Mill. Dollar oder 3 (6) Cent je Aktie gegenüber dem Vorquartal halbiert, teilte die auch am Neuen Markt gelistete Gesellschaft am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Analysten hatten 5 Cent Verlust je Aktie erwartet. Der Nettoverlust im 4. Quartal habe sich auf 55,6 Mill. Dollar (63,4 Mill. Euro/872 Mill. S) von 64 Mill. Dollar im Vorjahr verbessert. Das Pro-Forma-Ergebnis für das vierte Quartal schließt nach Angaben von BroadVision Abschreibungen auf den Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte, Belastungen für erworbene Zwischentechnologien und Restrukturierungskosten von 20 Mill. Dollar aus. Ferner sei eine Wertminderung auf Vermögenswerte von 8,8 Mill. Euro in diesem Ergebnis nicht enthalten. Enttäuschte Analysten Beim Umsatz erreichte der Anbieter von personalisierten Anwendungen für elektronische Geschäftsprozesse die Analystenerwartungen nicht. BroadVision wies für das vierte Quartal gegenüber dem Vorquartal leicht rückläufige Erlöse von 48 (51,2) Mill. Dollar aus. Die von Reuters befragten Analysten hatten im Durchschnitt 54,4 Mill. Dollar Umsatz erwartet. Im vierten Quartal 2000 hatte BroadVision Erlöse von 136,90 Mill. Dollar ausgewiesen. Für das Geschäftsjahr 2001 betrug der Pro-Forma-Nettoverlust BroadVision zufolge 110,5 Mill. Dollar oder 40 Cent je Aktie und fiel damit ebenfalls besser aus als von Analysten erwartet. Diese hatten einen Verlust von 45 Cent je Aktie prognostiziert. 2000 hatte man noch 37,8 Mill. Dollar Gewinn ausgewiesen. Beim Gesamtjahresumsatz wurden die Erwartungen mit 247,8 (413,9) Mill. Dollar wiederum leicht verfehlt, Analysten hatten 251,40 Mill. Dollar prognostiziert. BroadVision hat im 4. Quartal neue Content-Management-Lösungen eingeführt, die erstmals den gesamten Bereich vom Entwurf über das Erstellen, Verwalten, Präsentieren bis zum Archivieren personalisierter Daten abdecken. Content-Management-Lösungen optimieren Geschäftsprozesse bei Unternehmen und ermöglichen den Zugriff auf bestimmte Daten von Anbieter- und Kundenseite. Als Neukunden seien im 4. Quartal u.a. das Verteidigungsministerium von Taiwan, Staat Minnesota und die indische Bahn hinzugewonnen worden. (APA/Reuters)