Hamburg - Frankreich drängt einem Zeitungsbericht zufolge EZB-Präsident Wim Duisenberg, noch vor dem EU-Gipfel Mitte März in Barcelona Klarheit über den Termin seines Rücktritts zu schaffen. Die "Financial Times Deutschland" berichtete vorab aus ihrer Freitagausgabe, nach Auffassung der französischen Regierung habe sich Duisenberg bei seiner Ernennung 1998 verpflichtet, nach Einführung des Euro-Bargeldes zurückzutreten. Diese Bedingung sei nun erfüllt, habe es am Donnerstag in der Pariser Staatsführung geheißen. Die Position Frankreichs sei seit vier Jahren unverändert, dass der französische Notenbankchef Jean-Claude Trichet Nachfolger des Niederländers Duisenberg sein solle, sobald dieser sein Amt niederlege, hieß es dem Bericht zufolge in Paris weiter. Einziger Vetreter Frankreichs im EZB-Direktorium ist derzeit EZB-Vizepräsident Christian Noyer. Dessen Amtszeit endet am 31. Mai. Am Donnerstag hatte es in französischen Kreisen geheißen, die Regierung in Paris bestehe nicht darauf, dass ein Franzose Noyers Nachfolger werde, sollten die anderen europäischen Regierungen ihre Unterstützung für Trichet als künftigen EZB-Chef bekräftigen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte Anfang Dezember die Staats- und Regierungschefs der EU aufgefordert, die Nachfolge Noyers zu regeln. (APA/Reuters)